CSU-Politikerin Ilse Aigner:"Merkel ist Schulz haushoch überlegen"

Lesezeit: 2 Min.

Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. (Foto: dpa)

Bayerns Wirtschaftsministerin Aigner hält SPD-Kanzlerkandidat Schulz in Berlin für ein Leichtgewicht - und freut sich im Gespräch mit der SZ auf Wahlkampf mit ihrem CSU-Parteifreund Guttenberg.

Von Oliver Das Gupta

In der CSU-Spitze reagiert man gelassen auf den designierten SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz. "Er wird schnell merken, dass Berlin nicht Brüssel ist", sagte CSU-Präsidiumsmitglied Ilse Aigner zur Süddeutschen Zeitung. "Schulz fehlt jegliche bundespolitische Erfahrung. Angela Merkel ist ihm haushoch überlegen", so die bayerische Wirtschaftsministerin.

Aigner kennt Merkel gut aus ihrer Zeit im Bundestag, sie gehörte als Bundesagrarministerin zu ihrem Kabinett, bevor sie in die Landesregierung wechselte. Den unionsinternen Streit in der Asylpolitik sollten CDU und CSU Aigner zufolge nicht zu hochhängen.

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Die Ministerin hält die Forderung von CSU-Chef Horst Seehofer nach einer Obergrenze für Flüchtlinge für richtig - Merkel lehnt diese ab. Aigner zufolge bleibt der Gegensatz zur CDU möglicherweise bestehen, doch schlimm findet die Ministerin das auch im Wahlkampf nicht. "Ich warne davor, das zu dramatisieren."

Für Aigner dominieren die Gemeinsamkeiten von CDU und CSU sowie das Profil ihrer eigenen Partei: "Die Schnittmenge in vielen Grundsatzfragen ist groß und die CSU hat schon in früheren Wahlkämpfen eigene Akzente gesetzt", sagte Aigner und verweist auf die letzten Bundestagswahlen. Damals waren es Themen wie die Mütterrente und die Maut, die die CSU allein vertreten hat.

"Guttenberg wertvoller Berater für die CSU"

Über das Engagement des früheren Bundesverteidigungsminister und CSU-Politikers Karl-Theodor zu Guttenberg im Bundestagswahlkampf freut sich Aigner. "Es ist gut zu sehen, dass er sich der Partei und unseren Werten weiterhin verbunden und verpflichtet fühlt", sagte Aigner.

Die Ministerin hält Guttenberg gerade außenpolitisch für einen "wertvollen Berater für die CSU". Guttenberg hatte seinen Lebensmittelpunkt in die USA verlegt, nachdem er sich wegen einer Plagiatsaffäre aus der aktiven Politik zurückgezogen hatte. Im kommenden Bundestagswahlkampf werde er für seine Partei auftreten, aber nicht für den Bundestag kandidieren, hatte der Spiegel berichtet.

Knapp acht Monate vor der Bundestagswahl ist nach wie vor offen, wer für die CSU die Spitzenkandidatur übernimmt. Seehofer spricht sich dafür aus, dass sein Nachfolger als Parteichef direkt in Berlin in der Bundespolitik mitmischt. Diese Persönlichkeit dürfte auch die Spitzenkandidatur übernehmen. "Seehofer hat sich dazu sicher schon etliche Gedanken gemacht", sagte Aigner. "Dass er seine Überlegungen nicht zu früh hinausposaunt, ist klug - ich würde das an seiner Stelle auch nicht machen."

Was ihre eigene politische Zukunft betrifft, hält sich Aigner bedeckt. Die Ministerin gehört in der CSU zu den erfahrenen Persönlichkeiten, die Seehofer im Vorsitz und im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten politisch beerben könnten.

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