Coronavirus:Putin betreibt üble Impfstoff-Propaganda

Coronavirus Impfstoff Russland

Russland präsentiert als erstes Land einen angeblich fertigen Impfstoff gegen das Coronavirus.

(Foto: AP)

Russland hat den ersten Impfstoff gegen das neue Virus zugelassen. Dabei wurde weder gründlich überprüft, ob das Vakzin wirkt, noch, welche Schäden es anrichten könnte. Der Präsident spielt mit der Gesundheit seiner Bürger.

Kommentar von Kathrin Zinkant

Nichts in der Corona-Krise ist so groß wie die Hoffnung auf einen wirksamen Impfstoff. Es ist schlimm, wenn diese Hoffnung für politische Zwecke missbraucht wird. Noch viel schlimmer allerdings ist es, wenn dies ohne Rücksicht auf Sicherheit und Gesundheit der eigenen Bevölkerung geschieht.

Russland hat jetzt den ersten Impfstoff gegen das neue Virus zugelassen - ohne gründlich zu untersuchen, ob das Vakzin überhaupt wirkt und welche Schäden es anrichten könnte. Das ist selbst im Angesicht einer Pandemie kein Dienst an der Menschheit, sondern grob fahrlässig.

Experten warnen seit Wochen davor, dass aus der Beschleunigung der Impfstoffentwicklung übereiltes Handeln werden könnte. Nicht nur mit Blick auf Russland, sondern auch auf die USA. Dort drängt ein politisch angeschlagener Donald Trump auf ein Vakzin, um sich damit brüsten und die anstehende Wahl gewinnen zu können.

Wladimir Putin hat Trump mit seiner üblen Propaganda nun noch überflügelt und seine Tochter als Versuchskaninchen präsentiert. Als könne man auf diese Weise gute Wissenschaft ersetzen.

In Europa ist so ein Schritt zum Glück undenkbar. Europäische Regierungen müssen dennoch Stellung beziehen. Denn andere Länder könnten dem Beispiel Russlands folgen - und noch mehr Menschen in Gefahr bringen.

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