Pandemie:Coronavirus breitet sich in Österreich rasant aus

The outbreak of the coronavirus disease (COVID-19), in Vienna

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)

(Foto: LISI NIESNER/REUTERS)

Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist die Entwicklung deutlich schlechter als in Deutschland. Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung für Österreich inzwischen ausgeweitet.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus schnellt auch in Österreich weiter rasant nach oben. Binnen 24 Stunden wurde der Höchstwert von 5627 neuen Fällen gezählt, wie die Bundesministerien für Gesundheit und Innen am Freitag in Wien berichteten.

Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vortag, als 4453 neu mit dem Virus angesteckte Menschen registriert wurden. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist die Entwicklung damit deutlich ernster als in Deutschland.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat 6000 Neuinfektionen pro Tag als kritischen Wert für eine erneute Verschärfung von Maßnahmen genannt, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern. Die türkis-grüne Regierung will am Samstag neue Schritte vorstellen. Viele Medien spekulieren über einen Teil-Lockdown in etwa analog zu den deutschen Maßnahmen, angeblich soll auch eine nächtliche Ausgangssperre im Gespräch sein.

Für den Samstag hat die Bundesregierung eine Pressekonferenz angekündigt, dort wollen sich Spitzenvertreter zu Maßnahmen äußern, mit der die Pandemie eingedämmt werden soll.

Deutschland weitet Reisewarnung für Österreich aus

Die deutsche Bundesregierung hat Österreich bis auf zwei kleine Exklaven und fast ganz Italien wegen dramatisch steigender Infektionszahlen ab diesem Sonntag zu Corona-Risikogebieten erklärt.

Mit Kroatien, Slowenien, Ungarn, Bulgarien und Zypern werden zudem fünf EU-Länder komplett auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte. Erstmals wurden auch Gebiete in Griechenland und Lettland als Risikogebiete eingestuft. Weitere Regionen kommen in Dänemark, Portugal, Schweden und Litauen hinzu. Auch die kleinen Staaten Monaco, San Marino und der Vatikan sind nun Risikogebiete.

In Österreich war bisher Kärnten als einziges Bundesland ausgenommen. Nun gibt es nur noch zwei Ausnahmeregelungen für das Vorarlberger Kleinwalsertal und die Tiroler Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschland aus erreichbar.

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