Streiflicht:Doktor Brinkmann, bitte die Spritze!

Warum die Fernsehärzte jetzt impfen sollten. Und warum der Bergdoktor besonders viel von Quarantäne versteht - auch wenn es damals noch kein Corona gab.

(SZ) Unter allen deutschen Fernsehärzten war Professor Klaus Brinkmann der renommierteste. Brinkmann, Chefarzt der "Schwarzwaldklinik", wurde nicht nur gespielt von Klausjürgen Wussow, im Lauf der Zeit gingen die Identitäten des Arztes und seines Darstellers auf durchaus unheilvolle Weise ineinander über. Wussow veröffentlichte ein Buch mit dem Titel "Mein Leben als Chefarzt", und auch nach Dienstschluss in der "Schwarzwaldklinik" hatte er permanent Sprechstunde. Er müsse seinen Fans "auf offener Straße den Puls fühlen" schrieb besorgt die Berliner Zeitung, Wussow selbst bekannte stolz, von wildfremden Menschen "um medizinischen Rat" gebeten worden zu sein. Das Fernsehen: Es überfordert sein Publikum. Andererseits: Was ist denn echt, was nur gespielt? Erinnert sei auch an Dr. Dressler, jenen im Rollstuhl sitzenden Arzt aus der "Lindenstraße", verkörpert vom Schauspieler Ludwig Haas. Wenn der abends privat durch die Stadt spazierte, kam es vor, dass ihm Passanten entgegenriefen: "Toll, dass Sie wieder gehen können, Herr Doktor!"

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