In weiten Teilen Deutschlands erleichtert sich der Alltag in der Corona-Pandemie von diesem Montag an wieder etwas. In mehreren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Bayern werden die Auflagen zur Eindämmung des Virus weiter gelockert. Große Geschäfte dürfen wieder öffnen, Beschränkungen etwa für gastronomische Betriebe oder im Sport werden gelockert, weitere Schüler kehren an die Schulen zurück. Die Vielzeil sehr kleinteiliger Regelungen in den einzelnen Bundesländern erschwert eine Gesamtübersicht. Diese Liste hat deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Baden-Württemberg
Die von der Landesregierung beschlossene Neufassung der Corona-Verordnung sieht unter anderem vor, dass von Montag an der Aufenthalt im Freien auch mit Angehörigen eines weiteren Haushalts gestattet ist. Bislang mussten Angehörige eines Haushalts unter sich bleiben. In privaten Räumen sind nun auch Treffen mit Geschwistern und deren Familien sowie Personen aus einem weiteren Haushalt möglich. Zudem dürfen unter anderem auch Sonnen-, Kosmetik- und Tattoo-Studios, Spielhallen, Fahrschulen sowie Tennis- oder Golfplätze wieder öffnen. Weitere Lockerungen soll es vom 18. Mai an unter anderem für Gaststätten sowie nach Pfingsten geben. Die geplanten Lockerungen nach Pfingsten sollen laut Regierung unter anderem Fitnessstudios, Tanzschulen, Kletterhallen sowie andere Indoor-Sporthallen betreffen.
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Bayern
Mit der neuen Woche ergeben sich für die Menschen in Bayern wieder mehr Freiheiten: Alle Geschäfte, Museen und Zoos dürfen öffnen. Diejenigen Schüler, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen oder die vierte Klasse besuchen, dürfen - oder müssen - zudem zurück an die Schulen. Der Corona-Fahrplan der Staatsregierung sieht vor, dass in aller Regel ein wöchentlicher Wechsel zwischen Präsenzunterricht in der Schule und Unterricht zu Hause stattfindet.
Auch größere Läden mit mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen nun öffnen und Dienstleister wie Nagel- und Kosmetikstudios oder Fahrschulen den Betrieb wiederaufnehmen. Solange sich Kunden und Betriebe an Maskenpflicht, Hygiene- und Abstandsregeln halten, kann also nach Herzenslust geshoppt werden. Bei Museen sollten sich Besucher vorher über die Öffnungszeiten informieren, denn viele Museen haben montags regulär zu. Tickets sollte man in der Regel vorher online kaufen. Das gilt zum Beispiel auch für einen geplanten Besuch im Zoo. Denn überall wird nur eine bestimmte Anzahl an Menschen hineingelassen. Mannschaftssportler dürfen unter Auflagen wieder trainieren.
Berlin
Schüler der Klassenstufen 1, 5 und 7 sollen nun wieder zum Unterricht. Ziel ist es, allen Schülern bis spätestens zum 29. Mai Präsenzunterricht mit reduzierter Stundenanzahl zu erteilen. Nach den Friseuren sollen auch andere körpernahe Dienstleistungen wieder angeboten werden dürfen. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) nannte als Beispiel Kosmetikstudios.
Mecklenburg-Vorpommern
Freizeitsportler dürfen wieder Mannschaftssportarten im Freien ausüben. Unter Einhaltung der regionalen Hygienevorschriften ist ein kontaktloses Kleingruppentraining mit maximal fünf Personen im Freien erlaubt. Mindestens 1,5 Meter Abstand müssen eingehalten werden. Umkleidekabinen und Gastrobereiche bleiben geschlossen. Zudem dürfen Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten unter Einschränkungen wieder öffnen. Restaurantbesuche sind bereits seit Samstag wieder erlaubt. Auch Fahrschulen dürfen wieder öffnen.
Niedersachsen
In Niedersachsen dürfen große Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen, die Kita-Betreuung wird erweitert, bestimmte touristische Reisen werden wieder möglich. Zudem ist es Menschen aus zwei Haushalten erlaubt, sich zu treffen. Eine genaue Personenobergrenze dafür ist bislang nicht vorgesehen. Restaurants, Gaststätten, Cafés und Biergärten dürfen wieder öffnen. Die Betreiber müssen jedoch einige Auflagen erfüllen: So dürfen nur maximal die Hälfte der Plätze vergeben werden. Tische müssen mit einem Abstand von mindestens zwei Metern angeordnet sein. Restaurantbesucher müssen Kontaktdaten hinterlassen, damit im Fall der Fälle Infektionsketten nachverfolgt werden können. Selbstbedienung und Buffets sind untersagt. Bars, Kneipen und Diskotheken bleiben noch geschlossen.
Geurlaubt werden darf wieder in Ferienwohnungen und -häusern sowie auf Campingplätzen, Booten und im Wohnmobil. In die Ferienwohnungen dürfen aber nur alle sieben Tage neue Gäste kommen: Diese sogenannte Wiederbelegungsfrist bedeutet, dass eine Wohnung zum Beispiel nach einer viertägigen Belegung drei Tage frei bleiben muss. Für die anderen Unterkünfte gilt das nicht, sie dürfen aber nur die Hälfte der Plätze vergeben. Hotels dürfen erst am 25. Mai wieder Gäste begrüßen.
Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen werden viele Beschränkungen etwa für gastronomische Betriebe, Geschäfte und im Sport gelockert. Es gelten aber strenge Hygiene-Vorschriften, der Mindestabstand von 1,5 Metern und weitgehend Maskenpflicht. Auch die Kontaktbeschränkungen werden gelockert. So dürfen sich von Montag an Angehörige von zwei Haushalten wieder treffen. Restaurants, Cafés und Kneipen mit Sitzplätzen dürfen im Innen- und Außenbereich öffnen. Auch Fitnessstudios dürfen öffnen.
Auch in die Schulen kommt wieder mehr Leben. In den Grundschulen sollen von diesem Montag an alle vier Jahrgänge in einem rollierenden System tageweise unterrichtet werden. Auch an weiterführenden Schulen kehren mehrere Jahrgänge zurück. Im Kreis Coesfeld wurden wegen hoher Neuinfektionszahlen nach dem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb die Lockerungen größtenteils um eine Woche verschoben. Das gilt nicht für Schulen und Kitas.
Rheinland-Pfalz
Museen und Ausstellungen dürfen ab diesem Montag wieder öffnen. Die Voraussetzung dafür sind jedoch unter anderem Mund-Nasen-Schutz, eine maximale Zahl von gleichzeitigen Besuchern und Mindestabstand. Die Museen müssen Desinfektionsmittel bereitstellen.
Sachsen-Anhalt
Besucher dürfen in Sachsen-Anhalt wieder in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Es gibt jedoch Beschränkungen: Heimbewohner dürfen nur einen Besucher pro Tag für eine Stunde empfangen. Zudem müssen die Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen, der von der Einrichtung gestellt wird. Damit soll das Ansteckungsrisiko minimiert werden.
Thüringen
In Thüringen gehen viele Viertklässler wieder zur Schule. Insgesamt handelt es sich um etwa 16 000 Viertklässler, sagte ein Regierungssprecher dem MDR. Zudem können Berufsschulen weitere Schüler unterrichten.