Corona weltweit:USA haben 300 Millionen Impfdosen verabreicht

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  • Die USA haben den Meilenstein von 300 Millionen verabreichten Impfdosen erreicht.
  • Großbritanniens Premierminister Johnson hat vorgeschlagen anzustreben, alle Menschen bis Ende 2022 gegen Corona zu impfen.
  • In Teilen Indiens werden die Corona-Maßnahmen gelockert, weil die Fallzahlen zurückgehen.
  • Aktuelle Corona-Meldungen aus Deutschland.

In den USA wurden mittlerweile 300 Millionen Dosen von Impfstoffen gegen das Coronavirus verabreicht. Die Zahlen von Neuansteckungen und Todesfällen sinken weiter. Sie haben wieder das Niveau vom März 2020 erreicht, als das Land mit Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie begann.

Dem mit einer Corona-Welle kämpfenden Taiwan wollen die USA Impfstoffe liefern. Insgesamt sollen 750 000 Dosen gespendet werden. (06.06.2021)

Johnson fordert Impfung der Weltbevölkerung bis Ende 2022

Der britische Premier Boris Johnson hat vor dem anstehenden G-7-Gipfel die führenden Industrienationen aufgerufen, die Impfung der gesamten Weltbevölkerung bis Ende 2022 anzustreben. "Ich fordere meine Kollegen der G-7-Staaten auf, diese schreckliche Pandemie mit uns zu beenden und zu versprechen, dass wir die durch das Coronavirus angerichtete Verwüstung nie wieder zulassen werden", sagte Johnson einer Mitteilung zufolge. "Die Welt bis Ende des nächsten Jahres zu impfen, wäre die größte Heldentat der medizinischen Geschichte."

Johnson zufolge solle dafür die Produktion von Impfstoffen hochgefahren, die Barrieren für die internationale Verteilung gesenkt und die Abgabe von Impfdosen über die internationale Covax-Initiative an ärmere Länder erhöht werden.

Großbritannien wird ebenso wie den USA von anderen Ländern vorgeworfen, bislang - anders als etwa die EU - so gut wie keine Impfstoffe exportiert zu haben. Bei der Abgabe von Impfdosen an andere Länder ist in Großbritannien bislang immer von überschüssigen Dosen die Rede - also dem Impfstoff, der für die eigene Bevölkerung gar nicht mehr benötigt wird. Viele Industriestaaten haben deutlich mehr Impfdosen eingekauft, als sie für ihre Bürger benötigen, da in der Entwicklungsphase noch nicht klar war, welche Mittel die Zulassung der Behörden bekommen würden. (05.06.2021)

Mumbai und Delhi lockern Corona-Maßnahmen

Angesichts deutlich sinkender Infektionszahlen wagen die Millionenstädte Delhi und Mumbai zusammen mit weiteren Regionen Indiens erste Lockerungen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden war am Samstag den Gesundheitsbehörden zufolge auf 120 529 Fälle gesunken - und damit deutlich unter den Anfang Mai erreichten Spitzenwert von 400 000.

In der Metropolregion Delhi, die sich seit dem 19. April im Lockdown befindet, könnten am Montag wieder Märkte und Einkaufszentren öffnen, teilte der dortige Regierungschef Arvind Kejriwal mit. Allerdings sollen Geschäfte mit geraden Hausnummern an anderen Tagen öffnen als solche mit ungeraden Nummern. Zudem dürfe die Metro mit der Hälfte ihrer Sitzplatzkapazität wieder fahren. Auch Büros könnten mit der Hälfte ihrer Belegschaft wieder öffnen.

Im Staat Maharashtra mit seiner Hauptstadt Mumbai wird es von Montag an für verschiedene Bezirke und Orte eine stufenweise Lockerung geben, wie die dortige Regierung am Samstag mitteilte. Diese richte sich nach den Infektionszahlen und der Verfügbarkeit von Krankenhausbetten mit Sauerstoffzufuhr. In Mumbai selbst werden demnach wieder Geschäfte, Einkaufszentren, Theater und Restaurants öffnen können, allerdings mit einer Belegung von maximal 50 Prozent.

Die Infektionszahlen in Indien waren Ende Februar mit dem Beginn einer zweiten Corona-Welle von zehn Millionen Fällen auf knapp 28,7 Millionen gesprungen. Nur in den USA sind nach Angaben der Johns Hopkins University (JHU) in absoluten Zahlen bislang mehr Fälle registriert worden. Mehr als 334 000 Menschen starben der JHU zufolge auf dem Subkontinent in Zusammenhang mit dem Coronavirus. (05.06.2021)

Britische Zulassungsbehörde gibt Biontech-Impfstoff für Kinder frei

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Nach der europäischen Zulassungsbehörde EMA hat nun auch die britische den Biontech/Pfizer-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige freigegeben. Man habe die klinischen Studiendaten für diese Altersgruppe geprüft und komme zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung die Risiken übersteige, teilte die Chefin der Behörde mit. Nun muss die britische Impfkommission ihr Urteil darüber fällen, ob und wie die Kinder und Jugendlichen geimpft werden sollen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland hatte sich aufgrund der noch lückenhaften Studienlage bislang zurückgehalten, eine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche auszusprechen.

EU sichert sich zum zweiten Mal Medikament gegen Covid-19

Die Europäische Union hat sich einem Kommissionssprecher zufolge rund 55 000 Dosen der Antikörper-Therapie des US-Biotechnologiekonzerns Regeneron zur Behandlung von Covid-19 gesichert. Es ist erst das zweite Medikament zu diesem Zweck, das die Staatengemeinschaft bezieht. Bislang wurde lediglich das antiviral wirkende Mittel Remdesivir von Gilead gekauft. Regeneron hat den Schweizer Roche-Konzern mit der Herstellung seines Präparats beauftragt. Die Arznei darf dank einer vorläufigen Genehmigung bereits eingesetzt werden. Die reguläre EU-Zulassung wird zwischen August und Oktober erwartet. (03.06.2021)

Spaniens Oberster Gerichtshof hebt Ausgangssperre auf Mallorca auf

Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat die auf den Balearen für die gesamte Bevölkerung verhängte Ausgangssperren sowie Beschränkungen bei Versammlungen für unvereinbar mit den Gesetzen erklärt. Die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung seien der Bedrohungslage nicht angemessen, berichteten die Zeitung El País und die Nachrichtenagentur Europa Press. Die Richter hätten betont, dass punktuelle Einschränkungen individueller Recht zur Bekämpfung einer Pandemie zulässig seien, jedoch nicht generell für die gesamte Bevölkerung.

Die Regionalregierung der Balearen hatte nach dem Ende des landesweiten sechsmonatigen Corona-Notstandes am 9. Mai, der solche Maßnahmen erlaubte, eigenständig eine nächtliche Ausgangssperre und Beschränkungen bei Treffen angeordnet. Allerdings sollte die nächtliche Ausgangssperre ohnehin in der Nacht von Samstag auf Sonntag enden. Bei der Zahl der Menschen, die sich versammeln dürfen, hatte es auf den Balearen gerade erst eine Lockerung gegeben. Bei privaten Zusammenkünften sollten sich ab Sonntag im Freien bis zu 15 Personen treffen dürfen, in privaten Innenräumen maximal 10. Diese Beschränkungen dürften nun entfallen.

Das Urteil des Gerichts dürfte auch Auswirkungen auf nächtliche Ausgangssperren haben, die noch in der Region Valencia und einigen Gemeinden Galiziens mit höheren Corona-Zahlen gelten. Beschränkungen bei der Teilnehmerzahl von Treffen bestehen auch noch auf den Kanaren, in Katalonien mit Barcelona, Navarra und Valencia. Die Corona-Zahlen sind auch in Spanien kontinuierlich zurückgegangen und stagnieren bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von derzeit landesweit etwa 55. Auf den Balearen liegt sie sogar nur bei 19 und in Valencia bei gut 17. Galizien weist nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums eine Inzidenz von etwa 25 aus. (03.06.2021)

Chiles Kliniken trotz Impfkampagne am Limit

Trotz eines der am weitesten fortgeschrittenen Impfprogramms weltweit geraten in Chile die Krankenhäuser aufgrund der Corona-Pandemie an ihre Grenzen. Die Intensivstationen des südamerikanischen Landes seien zu 96,7 Prozent ausgelastet, sagte der Beauftragte für die Intensivpflege des chilenischen Gesundheitswesens, Luis Castillo, am Mittwoch im Radiosender Cooperativa.

Im ganzen Land seien nur noch 146 Intensivbetten frei. Das sei die höchste Auslastung in Chiles Geschichte, sagte Castillo. Bei den meisten Intensivpatienten handele es sich um Menschen mit Covid-19. Ein Großteil sei noch nicht geimpft worden.

Dabei liegt Chile beim Bevölkerungsanteil der vollständig Geimpften mit rund 53 Prozent weltweit auf einem der vordersten Plätze. Chile hat sich frühzeitig Impfstoffe einer ganzen Reihe von Herstellern gesichert. Geimpft wird nach einem recht einfachen Priorisierungsplan ohne komplizierte Terminvergabe - in Gesundheitszentren, Fußballstadien und Impfstraßen. (03.06.2021)

Mehr Biontech-Impfstoff aus Belgien

Biontech/Pfizer kann in seinem Werk im belgischen Puurs die Produktion von Corona-Impfstoff weiter hochfahren. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfahl am Dienstag, dort weitere Herstellungs- und Abfüllungskapazitäten zu genehmigen. Dies werde "erhebliche und sofortige Auswirkungen auf die Versorgung" mit dem Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und deren US-Partner Pfizer in der EU haben, erklärte die EMA.

Eine Prüfung habe ergeben, dass die Fabrik in Puurs durchgängig Impfstoffe hoher Qualität produzieren könne. Dies ermögliche es Biontech/Pfizer, die Mengen der dort hergestellten Impfstoffe zu steigern. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte dies auf Twitter: "Das ist ein sehr willkommener Schritt hin zur Erhöhung unserer Produktionskapazität in der Europäischen Union und zur schnelleren Lieferung von Impfstoffen in alle Welt." (01.06.2021)

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