Neue Corona-Maßnahmen:München taugt als Vorbild für andere Großstädte

Neue Corona-Maßnahmen: Hier in der Fußgängerzone könnte ab Donnerstag eine Maskenpflicht gelten, falls die Zahl der Infektionen nicht sinkt.

Hier in der Fußgängerzone könnte ab Donnerstag eine Maskenpflicht gelten, falls die Zahl der Infektionen nicht sinkt.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Die verschärften Corona-Regeln in München zielen dorthin, wo es zuletzt Verfehlungen gab: auf öffentlichen Plätzen oder bei privaten Partys. Das ist gut so, war allerdings auch überfällig.

Kommentar von René Hofmann

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat Wort gehalten. Angesichts steigender Corona-Zahlen hat er den 1,5 Millionen Einwohnern länger schon signalisiert, es könnten weitere Einschränkungen kommen. Reiters Versprechen: Dabei werde es keine Automatismen geben, im Doppelpassspiel mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) werde er schauen, welche Verbote angemessen sind. Die am Montag vorgestellten Regeln lösen das ein.

Aktuelles zum Coronavirus - zweimal täglich per Mail oder Push-Nachricht

Alle Meldungen zur aktuellen Lage in Deutschland und weltweit sowie die wichtigsten Nachrichten des Tages - zweimal täglich im SZ am Morgen und SZ am Abend. Unser Newsletter bringt Sie auf den neuesten Stand. Kostenlose Anmeldung: sz.de/morgenabend. In unserer Nachrichten-App (hier herunterladen) können Sie den Nachrichten-Newsletter oder Eilmeldungen auch als Push-Nachricht abonnieren.

Eine Maskenpflicht auf stark frequentierten Plätzen, weniger Kontakte, kleinere Familienfeiern, wenn sie im privaten Rahmen stattfinden: Das sind Einschränkungen, die dorthin zielen, wo es zuletzt Verfehlungen gab, und diejenigen nicht treffen, die sich mehrheitlich an die Regeln hielten. Aus dem, was erst einmal weitgehend uneingeschränkt weiterlaufen darf, lässt sich lesen, was auf der politischen Agenda mittlerweile nach oben gerückt ist: der Kindergarten- und der Schulbetrieb. Und das Wirtschaftsleben. Das ist gut so, es war allerdings auch überfällig. In diese Richtung hätten Reiter und Söder auch früher Pflöcke einschlagen können.

Mit dem Weg taugt München als Vorbild für andere Großstädte, denen eine ähnliche Corona-Entwicklung droht. Mit ihrem Zeitplan ist die Landeshauptstadt aber zugleich auch Mahnung: Bloß nicht zu lange warten!

Zur SZ-Startseite
München: Der Marienplatz während der Corona-Pandemie im Mai 2020

Coronavirus in München
:Deutschlands größter Corona-Hotspot macht Ernst

München will den steigenden Infektionszahlen mit einer Maskenpflicht auf bestimmten Plätzen und Straßen begegnen. Bleibt es bei den hohen Werten, dürfen sich ab Donnerstag nur noch maximal fünf Personen treffen, egal ob im Privaten oder öffentlich.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: