Coronavirus:Neue Corona-Variante BA.5 breitet sich aus

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Laborantinnen der Firma Biontech in einem Reinraum am Produktionsstandort in Marburg. (Foto: Boris Roessler/dpa)

Nach Wellen in anderen Ländern sei damit zu rechnen, dass die Variante bald auch in Deutschland dominant wird, sagt Bayerns Gesundheitsminister Holetschek. Er kritisiert die Corona-Politik der Bundesregierung.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek warnt vor steigenden Infektionszahlen durch die neue Omikron-Subvariante BA.5. Nach Wellen in anderen Ländern sei damit zu rechnen, dass BA.5 bald auch dominant in Deutschland wird, sagte der CSU-Politiker am Samstag in München. "Der Infektionsdruck könnte damit wieder steigen." Anlass für eine Verschärfung der Corona-Vorschriften sehe er allerdings nicht. BA.5 scheine keine schwereren Erkrankungen zu verursachen als frühere Typen der Omikron-Variante des Coronavirus.

Gleichwohl sei dies kein Grund für Sorglosigkeit. Im Herbst sei mit neuen Virusvarianten zu rechnen, die ansteckender und womöglich auch gefährlicher sein könnten. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Corona-Politik der Bundesregierung. Diese habe das Infektionsschutzgesetz noch nicht an mögliche Entwicklungen angepasst. "Die in der Corona-Frage zerstrittene Berliner Ampel läuft derweil Gefahr, den Zug zu verpassen, rechtzeitig vor der Sommerpause des Bundestags die nötigen Änderungen auf den Weg zu bringen", erklärte Holetschek. Der Bund müsse den Ländern ermöglichen, "schnell und angemessen" auf neue Infektionswellen zu reagieren.

Pandemie
:"Zunächst nicht bedrohlich"

Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen wieder, doch der Virologe Christian Drosten gibt vorerst Entwarnung. Die Regierung will rasch mit den Vorbereitungen für den Herbst beginnen.

Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Samstagmorgen ist die bundesweite Corona-Inzidenz auf 348,9 gestiegen. Damit setzt sich der Aufwärtstrend fort. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 318,7 gelegen. Die Entwicklung der vergangenen Wochen kann allerdings teilweise durch Feiertage verzerrt sein. Experten gehen zudem seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

In Peking müssen 4400 Personen in Quarantäne, Shanghai testet großflächig

Auch in China ist es trotz strenger Quarantäne-Maßnahmen wieder zu Corona-Neuinfektionen gekommen. In der Hauptstadt Peking gab es einen Ausbruch mit 61 Infizierten, der offenbar auf eine Bar im Chaoyang-Viertel zurückzuführen ist. In dem Stadtviertel haben viele ausländische Firmen und Botschaften ihren Sitz. Mehr als 4400 Personen, die engen Kontakt mit Infizierten gehabt hatten, wurden von den Behörden in Quarantäne-Einrichtungen eingewiesen. In Shanghai wurden am Freitag 16 neue Fälle verzeichnet, von denen sechs außerhalb von Quarantäne-Gebieten auftraten. Die Behörden versetzten dieses Wochenende einen Großteil der Stadt in einen kurzen Lockdown, um großflächig Tests durchzuführen.

Andere Staaten lockern derweil weiter ihr Schutzmaßnahmen gegen das Virus. Reisende aus dem Ausland in die USA müssen ab Sonntag keinen negativen Coronavirus-Test mehr vor ihrem Flug vorlegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Freitag in Washington mit.

© SZ/dpa/Bloomberg/khil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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