Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bereitet der Bund den verstärkten Einsatz von Katastrophenhelfern vor. Nach Plänen aus dem Ressort des geschäftsführenden Innenministers Horst Seehofer (CSU) könnten sie Ländern und Kommunen beim Wiederaufbau von Impfzentren, dem Errichten von Testzentren oder auch dem Verlegen von Patienten in Notlagen helfen. Entsprechende Angebote des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und des Technischen Hilfswerks (THW) will der Bund den Ländern Anfang Dezember auf der nächsten Innenministerkonferenz unterbreiten.
So soll das Bundesamt wegen der stark steigenden Zahl von Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern über das gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern früher und verstärkt beim bundesweiten Verlegen von Intensivpatienten helfen. Darüber hinaus bietet der Bund den Ländern an, Sanitätseinheiten des Bundes - vor allem Fahrzeuge mit beheizbaren Zelten - als mobile Impfstellen etwa in ländlichen Regionen zu nutzen.
Das BBK selbst machte am Mittwoch deutlich, dass es die Lage für immer kritischer hält. Es sei an der Zeit, dass der Bund alle Reserven mobilisiert, sagte Bundesamtschef Armin Schuster bei einer Pressekonferenz in Bonn. Es könne in einigen Wochen zu "Spitzenbelastungen" in Krankenhäusern kommen. "Dann wollen wir unterstützen", sagte er. Das Bundesamt bereite sich darauf vor, im schlimmsten Fall, Menschen mithilfe mobiler Einheiten zu versorgen oder zu testen. "Die Lage könne noch ernster werden", warnte Schuster.
Die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern will Anfang des kommenden Monats auch darüber beraten, ob das Bundesamt mehr Kompetenzen bekommen soll. Im Gespräch ist ein Kompetenzzentrum, das Ressourcen in Krisensituationen besser verteilen soll.