Die ganze Dramatik in einem statistischen Wert: plus 568 Prozent. In Bergamo und seiner Provinz sind in den ersten Wochen der Epidemie 568 Prozent mehr Menschen gestorben, als dort in normalen Jahren sterben. Das haben das nationale Statistikamt Istat und das Istituto Superiore di Sanità, Italiens oberste Gesundheitsbehörde, in einer breit angelegten Studie zur sogenannten Übersterblichkeit im Land herausgefunden. Keine Gegend in Europa wurde härter getroffen als "la Bergamasca", das wusste man schon davor. Aus Bergamo kamen die Bilder des Militärkonvois in der Nacht, die im Nachhinein wie eine Zäsur wirken: Die Transporter brachten die Särge der Toten weg, für die es in den Leichenhallen und auf den Friedhöfen keinen Platz mehr gab. Danach beschönigte in Italien die Lage niemand mehr.
Italien:Es war nicht nur Schicksal
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Die Behörden hatten Bürger ohne Covid-19 und jene mit leichten Symptomen aufgefordert, die Krankenhäuser möglichst nicht zu behelligen.
(Foto: Claudio Furlan/dpa)Der Eskalation der Krise in Italien gingen Fehler, Vertuschungen und Missgeschicke voraus. Warum es im Raum Bergamo so viele Corona-Opfer gab.
Von Oliver Meiler, Rom
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