Impfzeitplan: Der schlechteste Zeitpunkt

3,8 Millionen Dosen von Astra Zeneca lagern in deutschen Kühlschränken oder sollen bis Ende März noch geliefert werden: Drive-in-Impfzentrum im niedersächsischen Bremervörde.

(Foto: Daniel Reinhardt/dpa)

Ausgerechnet zu Beginn der dritten Welle kann nun weniger geimpft werden. Das könnte verheerende Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben. Warum der Zeitplan für die Impfungen trotzdem zu schaffen ist.

Es ist Mitte Januar, als die Bundeskanzlerin das Versprechen abgibt, jeder Bürgerin und jedem Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen, sofern denn der Impfstoff geliefert werde wie versprochen. Zu diesem Zeitpunkt machen die Impfungen nur schleichend Fortschritte, der Impfstoff ist knapp. Zwei Monate ist das nun her. Und jetzt? Heute gibt es immer noch viel zu wenig Vakzin für alle, und ein nicht gerade kleiner Teil der lagernden Fläschchen darf auf einmal vorerst nicht genutzt werden. 3,8 Millionen Dosen von Astra Zeneca lagern in deutschen Kühlschränken oder sollen bis Ende März noch geliefert werden. Im Laufe des zweiten Quartals sollen noch einmal 40 Millionen Dosen des britisch-schwedischen Herstellers folgen. Nicht einberechnet sind dabei die zehn Millionen Dosen, die Astra Zeneca im zweiten Quartal aufgrund von Produktionsengpässen nicht wie geplant liefern möchte. Auf diesen Ausfall könnte sich die Kanzlerin berufen, falls sie jemand an ihr Versprechen erinnern sollte. Die Voraussetzung ist nun nicht mehr erfüllt. Andererseits ist mit Johnson & Johnson inzwischen ein vierter Impfstoff zugelassen, den Merkel im Januar noch nicht eingeplant hatte.