Politische Spekulationen beendet in Frankreich stets nur der Präsident. Und so hat das Land nun seit Emmanuel Macrons Fernsehinterview am Mittwochabend Gewissheit über die Strategie der Staatsführung zur Eindämmung der Corona-Pandemie: Es wird eine Ausgangssperre geben. Man habe "nicht die Kontrolle verloren", sagte Macron, doch man befinde sich "in der zweiten Welle". Von Samstag an dürfen die Bewohner des Großraums Paris und der Großstädte Grenoble, Lille, Lyon, Marseille, Aix-en-Provence, Saint-Étienne, Rouen und Toulouse zwischen 21 Uhr abends und sechs Uhr morgens nicht mehr vor die Tür. Macron sagte, durch diese Maßnahme lasse sich die Pandemie bremsen und gleichzeitig könnten die Menschen weiter zur Arbeit gehen. "Die Kinder müssen zur Schule gehen, die Universitäten sollen nicht schließen. Die Menschen sollen ihr Leben leben, auch das soziale, aber eben auf reduzierte Art", sagte Macron.
Corona in Frankreich und Italien:Zurück im Ausnahmezustand
In Frankreich und Italien steigen die Neuinfektionen an. Die Regierungen beschließen neue Einschränkungen, während die Folgen der ersten Welle noch aufgearbeitet werden. Droht ein zweiter Lockdown?
Von Oliver Meiler, Rom, und Nadia Pantel, Paris
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