Pandemie:US-Präsident Biden an Corona erkrankt

Pandemie: An Corona erkrankt: US-Präsident Joe Biden, hier bei einem Auftritt am 20. Juli.

An Corona erkrankt: US-Präsident Joe Biden, hier bei einem Auftritt am 20. Juli.

(Foto: IMAGO/Kyle Mazza/IMAGO/TheNews2)

Das Weiße Haus spricht von "milden Symptomen". Der 79-Jährige werde seine Pflichten nun in Isolation ausüben. In Deutschland steigt die Zahl der Corona-Fälle.

US-Präsident Joe Biden hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 79-Jährige sei am Donnerstagmorgen positiv getestet worden, teilte das Weiße Haus am Donnerstag in Washington mit. Er habe "sehr milde Symptome". In Übereinstimmung mit den Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC werde Biden sich im Weißen Haus isolieren.

Er werde während dieser Zeit weiterhin "alle seine Pflichten in vollem Umfang wahrnehmen". An den für Donnerstag geplanten Besprechungen werde er per Telefon und Videokonferenz von seiner Residenz aus teilnehmen.

Biden hatte am Mittwoch noch den Bundesstaat Massachusetts besucht. In der Mitteilung von Biden-Sprecherin Karine Jean-Pierre hieß es am Donnerstag, alle engen Kontaktpersonen des Präsidenten würden informiert, einschließlich der Delegationsmitglieder bei der Reise. Biden sei zuletzt am Dienstag negativ auf das Coronavirus getestet worden.

Aus Gründen der Transparenz werde das Weiße Haus täglich über den Gesundheitszustand des Präsidenten berichten. Nach Angaben des Weißen Hauses ist der US-Demokrat vollständig gegen das Virus geimpft und hat zwei Auffrischungsimpfungen erhalten. Zuletzt hatte es in seiner Regierung und seinem Umfeld jedoch eine Fülle von Corona-Infektionen gegeben - ebenfalls bei Geimpften.

Sollte Biden durch die Infektion zu irgendeinem Zeitpunkt seine Amtsgeschäfte nicht ausüben können, müsste Vizepräsidentin Kamala Harris einspringen.

In den USA kommt es - ebenso wie in anderen Ländern - in jüngster Zeit wieder zu einem Anstieg der Corona-Infektionen, auch weil sich neue Varianten des Krankheitserregers verbreiten. In den vergangenen Monaten war es dabei auch zu zahlreichen Corona-Fällen in der Polit-Prominenz der US-Hauptstadt Washington gekommen. So wurden nach einer Abendveranstaltung Anfang April mehr als 60 Teilnehmer positiv auf das Virus getestet, wie US-Medien damals unter Berufung auf die Veranstalter berichteten. Darunter waren Justizminister Merrick Garland, Handelsministerin Gina Raimondo, mehrere Kongressabgeordnete sowie der Kommunikationsdirektor von Vizepräsidentin Harris und andere Mitarbeiter des Weißen Hauses.

Auch in Deutschland ist sowohl die Zahl der Corona-Intensivpatienten als auch der Corona-Toten deutlich gestiegen. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Die Krankenhäuser meldeten demnach 1363 Corona-Patienten auf den Intensivstationen, den höchsten Stand seit Ende April. Zugleich wurden 2565 freie Intensivbetten in den durch Corona-Erkrankungen personell ausgedünnten Krankenhäusern gemeldet. Das RKI registrierte 177 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona.

Unsicherheit gibt es weiter über die Aussagekraft der vom RKI gemeldeten Neuinfektionszahlen. Das RKI nannte am Donnerstag die Zahl von 136 624, das sind 15 525 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die RKI-Zahlen haben seit dem 1. Juli aber deutlich an Aussagekraft verloren, weil die Ampelkoalition die kostenlosen Bürgertests abgeschafft hatte. Seitdem haben sich deutlich weniger Menschen testen lassen. Die Dunkelziffer hatte das RKI schon zuvor als sehr hoch angegeben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits am 16. Juli getwittert, dass die Inzidenz eher bei 1500 bis 2000 liegen dürfte.

In den USA sprechen Experten sogar von einem Faktor der Dunkelziffer von sieben bis zehn. Weil schwere Erkrankungen zeitverzögert auftreten, dürfte die Zahl der Intensivpatienten deshalb weiter zunehmen.

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