Corona-Auflagen:Wo Urlaub wieder geht

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Langsam kehrt das Leben zurück: Ein Strandbesucher vergangene Woche im spanischen Torremolinos. (Foto: Francis Gonzalez/dpa)

Die neuen Corona-Regeln aus Berlin erlauben Reisen in einige Länder ohne Quarantäne nach der Rückkehr. Wohin kann man jetzt fahren und welche Vorschriften muss man beachten? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Eva Dignös

Ein paar Tage am Mittelmeer, ein Wanderurlaub in den Alpen, eine Städtereise übers Wochenende - was monatelang unerreichbar war, rückt wieder in greifbare Nähe. Viele Staaten lockern die Einreisebeschränkungen, die sie wegen der Corona-Pandemie verhängt hatten. Zugleich erleichtert Deutschland nun die Rückkehr und hebt die Quarantänepflicht nach dem Aufenthalt in einem Risikogebiet auf. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

In welchen Ländern ist Urlaub möglich?

Zwei Dinge gilt es bei der Planung zu beachten: die Einreiseregeln des Urlaubslandes und die deutschen Test- und Quarantäneregeln. Seit Herbst vergangenen Jahres ging fast nichts mehr ohne Quarantäne, am Urlaubsort ebenso wie bei der Rückkehr. Das ändert sich jetzt, vor allem in den klassischen Urlaubsländern. Griechenland hat die Quarantänepflicht für Einreisende bereits aufgehoben, Italien folgt am 15. Mai, Österreich am 19. Mai. Auch nach Spanien kann man einreisen, ebenso nach Kroatien. Als Eintrittskarte in den Urlaub genügt in der Regel ein negativer Corona-Test, ausgenommen sind meist vollständig Geimpfte und Genesene sowie Kleinkinder. Die Details regelt jedes Land selbst - und das durchaus unterschiedlich: Spanien beispielsweise verlangt einen PCR-Test, in den meisten anderen Ländern werden auch Antigen-Schnelltests akzeptiert. Welche Regeln in welchem Land gelten, listet das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen auf (diplo.de/sicherreisen).

Wie sieht es nach der Rückkehr mit Tests und Quarantäne aus?

Das regelt die neue Corona-Einreiseverordnung seit Donnerstag bundesweit einheitlich. Unterschieden wird nach drei Kategorien. Risikogebiete sind Länder und Regionen, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen über 50 und unter 200 liegt. Dazu gehören derzeit beispielsweise Italien, Österreich, die Schweiz oder Dänemark. Spanien ist nur noch teilweise Risikogebiet, die Regionen Galicien, Valencia, Murcia sowie die Balearen konnten von der Liste des Robert-Koch-Instituts sogar gestrichen werden. Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss nur noch in Quarantäne, wenn er weder geimpft oder genesen ist und sich auch nicht auf Corona testen lassen will.

Als Hochinzidenzgebiete gelten Staaten mit einer Inzidenz über 200. Darunter sind auch einige beliebte Urlaubsländer wie die Türkei, Frankreich, Kroatien oder die Niederlande. Nach der Rückkehr muss man für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens nach fünf Tagen freitesten. Außerdem wird bereits bei der Einreise an der Grenze ein negativer Test verlangt - oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung. Dann ist man auch auch hier von der Quarantänepflicht befreit. Besonders streng sind die Regeln für Reisende aus Virusvariantengebieten wie Indien, Südafrika oder Brasilien. Nach Deutschland zurückkehren dürfen nur deutsche Staatsbürger und Personen mit einem Aufenthaltsrecht. Sie müssen an der Grenze ein negatives Testergebnis vorweisen, Geimpfte und Genesene haben keine Vorteile. Die Quarantäne dauert grundsätzlich 14 Tage, freitesten kann man sich nicht. Bei den Ländern aller drei Risikostufen ist die digitale Anmeldung auf dem Portal einreiseanmeldung.de obligatorisch.

Für die Rückkehr nach Deutschland mit dem Flugzeug ist unabhängig von der Corona-Situation im jeweiligen Land immer ein negativer Test erforderlich, also auch bei der Rückkehr aus einem Nicht-Risikogebiet wie Großbritannien, Island, Malta oder Mallorca. Er muss der Airline noch vor dem Start im Ausland vorgelegt werden - ansonsten darf der Passagier nicht einsteigen. Ausgenommen sind Kinder bis fünf Jahre sowie vollständig Geimpfte und Genesene mit einem entsprechenden Nachweis.

Was müssen Familien beachten?

Die Eltern sind geimpft, die Kinder mangels zugelassenem Impfstoff noch nicht - das ist für viele Familien ein Problem. Streichen muss man die Urlaubspläne deshalb nicht, sich aber darauf einstellen, dass die Kinder sowohl bei der Einreise im Urlaubsland als auch bei der Rückkehr nach Deutschland ein negatives Testergebnis vorweisen müssen. Ausnahmen gibt es für die ganz Kleinen, aber auch hier verfahren die Staaten unterschiedlich. In Österreich sind Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr frei, in Kroatien bis zum siebten Geburtstag. Für Spanien und Griechenland muss ab sechs Jahren getestet werden, in Italien sind nur Kinder unter zwei Jahren ausgenommen. Bei der Rückkehr nach Deutschland aus einem Risikogebiet gelten für Kinder ab sechs Jahren die Regeln für Nicht-Geimpfte: Mit einem negativen Testergebnis müssen sie nicht in Quarantäne. Nach einem Urlaub in einem Hochinzidenzgebiet wie Kroatien sind hingegen mindestens fünf Tage Isolation zu Hause Pflicht.

Wo kann man in Deutschland Urlaub machen?

Auch im eigenen Land eröffnen sich wieder Urlaubsmöglichkeiten, allerdings noch nicht in allen Bundesländern. In Schleswig-Holstein dürfen ab 17. Mai die Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder Gäste begrüßen, in Bayern ab 21. Mai in Städten und Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Niedersachsen gestattet Tourismus schon seit dem 10. Mai - allerdings nur für Erholungssuchende aus dem eigenen Land. In der Unterkunft müssen alle, die nicht geimpft oder genesen sind, ein negatives Testergebnis vorlegen, auch während des Aufenthalts wird regelmäßig getestet. Wie oft das geschehen muss, regeln die Bundesländer unterschiedlich. Weitere Länder wollen in den nächsten Wochen folgen, ein Überblick über die geltenden Regeln ist zu finden unter tourismus-wegweiser.de.

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