Meldungen zum Coronavirus:Der bundesweite Inzidenzwert sinkt weiter

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Das Robert-Koch-Institut meldet gut 118 000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und eine leicht gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz von jetzt 1346,3.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1346,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1350,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1466,5 (Vormonat: 638,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI demnach binnen eines Tages 118 032 Corona-Neuinfektionen.

73 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 121 275. Insgesamt fielen in Deutschland bislang knapp 13,6 Millionen Corona-Tests positiv aus.

Experten gehen jedoch von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte es eine größere Zahl von Menschen geben, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen - die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Daten und Grafiken zur Pandemie hier. (20.02.2022)

Biden verlängert Corona-Notstand

US-Präsident Joe Biden hat den nationalen Notstand wegen der Covid-19-Pandemie bis über den 1. März hinaus verlängert. Zu diesem Datum wäre der 2020 vom vorherigen Präsidenten Donald Trump ausgerufene Notstand automatisch ausgelaufen. Biden sagte, 900 000 Amerikaner seien bereits an Covid-19 gestorben. Daher sei es für die Bundesregierung weiterhin notwendig, mit aller Kraft auf die Pandemie reagieren zu können. (19.02.2022)

Bundesregierung streicht fast 20 Länder von Risikoliste

Die Bundesregierung streicht an diesem Sonntag fast 20 Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete, darunter Großbritannien, Irland, Spanien und die USA. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Von der Liste genommen werden unter anderem auch Tunesien, Marokko und Indien. Für Reisende, die aus Ländern kommen, die nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft werden, erleichtert sich die Rückkehr nach Deutschland. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft wird diesmal kein Land. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft - also in der Regel zwei Mal - oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Absonderung fünf Tage nach der Einreise automatisch. Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage. (18.02.2022)

Lauterbach: "Das Maximum, was wir uns an Lockerungen leisten können"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) appelliert an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, nicht über die bei der letzten Bund-Länder-Runde beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen hinauszugehen. Das sei "alles auf Kante genäht" und "das Maximum, was wir uns an Lockerungen leisten können", sagte er vor der Bundespressekonferenz. Durch die verschiedenen Maßnahmen sei es "bisher gut gelungen, durch die Omikron-Welle zu kommen". Ein neuerlicher Anstieg der Fallzahlen sei aber nicht ausgeschlossen. Er stehe für ein konservatives Vorgehen, sagte Lauterbach, der immer wieder für eher harte Einschränkungen plädiert hatte. "Wir sind noch nicht wirklich in sicheren Gewässern."

Über die Omikron-Variante BA.2 sagte der SPD-Politiker, sie sei ansteckender als die bislang dominierende Variante BA.1. Man müsse auch davon ausgehen, dass die Verläufe etwas schwerwiegender seien, wenngleich das bislang nur in tierexperimentellen Studien nachgewiesen worden sei. Er sehe jedoch zum jetzigen Zeitpunkt keine Gefahr, dass die Krankenhäuser überlastet werden könnten, sagte Lauterbach. Der Anteil von BA.2 in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI in seinem Wochenbericht fest.

RKI-Vizepräsident Lars Schaade sagte, er erwarte mittelfristig kein Verschwinden des Virus. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass es noch weitere Covid-Wellen geben wird." Auch wenn der Höhepunkt der Omikron-Welle nun überschritten sei, bedeute das gerade für die Krankenhäuser noch keine Entspannung. "Der Scheitelpunkt für die Intensivstationen ist noch nicht erreicht." Das Infektionsrisiko bleibe hoch, ältere Menschen müssten weiter geschützt werden. Lauterbach stellte die Menschen auf noch viele Jahre mit der Pandemie-Gefahr ein. Man könne da in einem Zeitraum von zehn Jahren denken.

Lauterbach machte zudem einige Ankündigungen für die kommende Woche: "Am Montag erwarten wir 1,4 Millionen Dosen von Novavax", kündigte er Lieferungen des sogenannten Totimpfstoffs an. Diese sollten im Wesentlichen dafür eingesetzt werden, die Impfpflicht in Pflege- oder Altenheimen umzusetzen. Lauterbach sagte zudem, er wolle Anfang der kommenden Woche Details für die Pflegeprämie vorstellen. SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, für den Bonus eine Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Die Prämie soll an Pflegekräfte ausgezahlt werden, die durch die Pandemie besonders belastet waren. Konkrete Details waren immer wieder verschoben worden, erst auf Anfang, dann auf Ende Januar.

In einem Interview mit der taz kritisiere der Gesundheitsminister zudem die Berichterstattung der Bild-Zeitung über seine Politik scharf. "Die Bild-Zeitung und der Springer-Verlag fahren Kampagnen gegen mich und verbreiten Unwahrheiten", sagte er. Ihr Ziel sei es, "die Pandemie zu verharmlosen und die Schutzmaßnahmen zu diskreditieren".

Die Bild hatte am vergangenen Donnerstag getitelt: "Intensivstationen waren nie überlastet." Im Interview mit der taz sagte Lauterbach, dass dies eine "manipulative Fehldarstellung" der Bild sei. Zum Höhepunkt der Pandemie seien 70 Prozent der Intensivstationen "teilweise oder komplett überlastet" gewesen. "Es gab nur keine deutschlandweite Überlastung des Gesundheitssystems, also keine an allen Stellen gleichzeitig", sagte der Minister. Trotzdem hätten Corona-Patienten aufgrund fehlender Intensivbettkapazitäten von einem Bundesland in ein anderes Bundesland oder sogar ins Ausland verlegt werden müssen. Dass die Situation dramatisch gewesen sei, sei der Bild-Redaktion durchaus bewusst, fügte Lauterbach hinzu. "Die Bild-Zeitung weiß das und macht daraus: Es gab nie eine Bedrohung. Das ist eine manipulative Falschmeldung." (18.02.2022)

Mehr als 200 Abgeordnete unterstützen Impfpflicht ab 18

Den Antrag zur Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren haben nach einem Medienbericht bislang mehr als 200 Bundestagsabgeordnete unterschrieben. "Bis heute haben sich 218 Abgeordnete unserem Antrag für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht angeschlossen und stündlich kommen weitere hinzu", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt der Rheinischen Post. Damit habe der Antrag eine breite Rückendeckung und bilde die Grundlage für die im März geplante erste Lesung im Bundestag.

Dem Zeitungsbericht zufolge handelt es sich bei den Unterzeichnern um 153 Sozialdemokraten, 60 Grüne, drei FDP-Politiker und zwei Linke. Der Bundestag hat insgesamt 736 Abgeordnete, die Zahl der Unterzeichner ist also noch deutlich von einer Mehrheit entfernt.

Der Entwurf soll ebenso wie ein konkurrierender Vorschlag für die mögliche Einführung einer Impfpflicht ab 50 Jahren sowie ein Antrag gegen eine Impfpflicht ohne Fraktionszwang im Bundestag beraten werden. Die Unionsfraktion hat zudem einen eigenen Antrag vorgelegt, der zunächst nur ein Impfregister vorsieht und dann einen Stufenplan mit einer möglichen Impfpflicht für bestimmte Gruppen je nach Pandemielage. Die Ampelpartner haben sich auf eine erste Lesung am 14. März verständigt. (18.02.2022)

RKI-Wochenbericht: Omikron-Variante BA.2 nimmt deutlich zu

Die nach ersten Erkenntnissen noch schneller übertragbare Variante BA.2 von Omikron hat nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland merklich zugelegt. Der Anteil in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI in seinem Wochenbericht fest. Diese Angabe bezieht sich auf die Woche bis zum 6. Februar - für die Woche davor gibt das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.

Zwar lägen noch nicht ausreichend Daten vor, um die Eigenschaften des Subtyps hinsichtlich der Krankheitsschwere genauer beurteilen zu können. Durch die voranschreitende Ausbreitung und leichtere Übertragbarkeit von BA.2 sei aber "eine langsamere Abnahme oder eine erneute Zunahme der Fallzahlen nicht auszuschließen", heißt es.

Zu einer solchen Entwicklung könnten demnach auch die geplanten Lockerungen der Corona-Maßnahmen und eine damit verbundene Zunahme von Kontakten beitragen. Experten wiesen zuletzt verstärkt auf BA.2 als möglichen Unsicherheitsfaktor hin. In Ländern wie Dänemark breitete sich der Subtyp bereits stark aus. Dies ist demnach auch in Deutschland möglich und könnte nach Einschätzung vieler dafür sorgen, die Omikron-Welle noch zu verlängern.

Die Belastung der Intensivstationen sei weiterhin hoch. Mit Stand vom Mittwoch seien 2466 coronapositiv getestete Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen behandelt worden - eine Woche zuvor waren es 2398 gewesen.

Das RKI mahnt zudem angesichts der geplanten Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu besonderer Rücksicht im Umgang mit gefährdeten Gruppen. So ist auch die Zahl der Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen in der Woche bis zum 13. Februar erneut angestiegen, wie aus dem Wochenbericht hervorgeht. Die Zahl der aktiven Ausbrüche in Alten- und Pflegeheime sei auf 414 gestiegen (Vorwoche: 373). 5226 Fälle seien infolge dieser Ausbrüche übermittelt worden. In medizinischen Behandlungseinrichtungen blieb die Zahl der aktiven Ausbrüche demnach "stabil, aber auf hohem Niveau". (18.02.2022)

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