Meldungen zum Coronavirus:Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1394

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Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 180 397 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 56 955 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 237 352 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 21,84 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1394 von 1425 am Vortag. 316 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 130 368.

Die Zahlen haben nur begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Deshalb bilden wir im SZ-Corona-Dashboard einen Mittelwert aus den Meldungen der vergangenen sieben Tage ab, der Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Daten und Grafiken zur Pandemie hier. (05.04.2022)

Shanghai verlängert Lockdown auf unbestimmte Zeit

Die chinesische Hafenmetropole Shanghai hat den Corona-Lockdown für seine 26 Millionen Einwohner auf unbestimmte Zeit verlängert. Unter Hinweis auf den rasanten Anstieg der Infektionen sprach der Vize-Parteichef Gu Honghui am Dienstag von einem "Wettrennen gegen die Zeit". Erst müssten die Massentests vom Montag, ihre Überprüfung sowie der Transport der Infizierten in Quarantäne abgeschlossen werden, bevor über die weitere Richtung der Kontrollmaßnahmen entschieden werde. "Die Lage ist sehr akut."

In der bisher schlimmsten Corona-Welle in China seit zwei Jahren meldete die Gesundheitskommission in Peking einen Rekord von mehr als 16 000 neuen Infektionen. Mit mehr als 15 000 sind die meisten Fälle asymptomatisch. Allein in Shanghai wurden nach den Tests der vergangenen Tage 268 Erkrankungen und mehr als 13 000 Ansteckungen ohne Symptome gemeldet - erstmals mehr als 10 000 an einem Tag. Schwer betroffen ist auch die nordostchinesische Provinz Jilin, wo ebenfalls Ausgangssperren herrschen und millionenfach getestet wird. China verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie, die mit Omikron und besonders mit der sich schnell verbreitenden BA.2-Variante auf eine harte Probe gestellt wird. Wer infiziert ist, kommt in China in ein Krankenhaus oder eine Quarantäne-Einrichtung, die in Shanghai unter anderem in Turn- und Messehallen und Hotels provisorisch eingerichtet wurden. Eigentlich sollten die Ausgangssperren im Westen Shanghais nur von Freitag bis Dienstag laufen, aber wie zuvor schon im Osten und Süden, wo der Lockdown von Montag bis Freitag gehen sollte, müssen die Menschen doch weiter zu Hause bleiben. (05.04.2022)

Isolation vom 1. Mai an nur noch freiwillig

Für Menschen in Deutschland mit einer Corona-Infektion soll vom 1. Mai an nur noch eine "dringende Empfehlung" für eine fünf Tage lange Isolation gelten. Auf entsprechende neue Regeln verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) mitteilte. Kontakte sollten gemieden werden, eine Anordnung vom Gesundheitsamt soll nicht mehr vorgesehen sein. Für infizierte Beschäftigte in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen soll die Absonderung aber weiter vom Amt angeordnet werden und erst nach fünf Tagen nach einem negativem Schnell- oder PCR-Test enden, so die Gesundheitsministerkonferenz.

Kontaktpersonen von Infizierten wird demnach ebenfalls "dringend empfohlen", für fünf Tage in Quarantäne zu gehen. Infizierte und Kontaktpersonen sollen sich selbst regelmäßig testen.

Mit den Lockerungen bei den Quarantäneregeln sollen auch massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen vermieden werden. Sie gehen auf einen Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts (RKI) zurück. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen beendet werden. Eine formelle Anordnung des Gesundheitsamtes erfolgt häufig jetzt schon nicht mehr. (04.04.2022)

Auch der Kompromiss zur Impfpflicht findet keine Mehrheit

Eine Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahren ist zunächst vom Tisch und eine Mehrheit für eine höhere Altersgrenze weiter offen. Am Montag unterbreitete die Gruppe von Bundestagsabgeordneten, die sich bislang für eine Pflicht für alle Erwachsenen ausgesprochen hatte, einen Kompromissvorschlag. Sie will nun eine Impfpflicht ab 50 Jahren, für jüngere Erwachsene eine Beratungspflicht und erst im zweiten Schritt - wenn nötig - auch für sie die Impfpflicht. Sie hofft damit, noch eine Mehrheit für eine Impfpflicht zusammenzubekommen. Am Montag sah es danach aber nicht aus.

Mit dem Verschieben der Altersgrenze auf 50 Jahre für die Impfpflicht geht die Gruppe um Heike Baehrens (SPD), Janosch Dahmen (Grüne) und Katrin Helling-Plahr (FDP) auf die Gruppe um den FDP-Abgeordneten Andrew Ullmann zu, der zudem auch für eine Impfberatungspflicht wirbt. Allerdings würde nach ihrem Vorschlag die Impfpflicht ab 50 in jedem Fall ab Oktober gelten. Bei Ullmann käme sie nur, wenn die Beratung nicht zu einer ausreichenden Erhöhung der Impfquote führen sollte.

Vertreter der Gruppe um Ullmann beharrten daher am Montag auf ihrem Vorschlag: Eine sofortige Impfpflicht "ohne Würdigung der vielen unbekannten Variablen im Herbst, von dann denkbaren Virusvarianten bis zur Immunitätsquote in der Bevölkerung" könne auf der Basis der aktuellen Datenlage nicht ausreichend gut begründet werden. Dem Kompromissangebot könnten sie "in der jetzigen Form nicht zustimmen".

Einen Korb bekam der Kompromissvorschlag auch von der Union. Auf sie wollte die Gruppe zugehen, indem sie sich nun einverstanden zeigt mit einem Impfregister, das zum Kern des Antrags von CDU und CSU für ein Impfvorsorgegesetz gehört. Die Impf-, Genesenen- oder Beratungsnachweise sollen von den Krankenkassen erhoben und gespeichert werden. Den gesundheitspolitischen Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), überzeugt das aber nicht: Das Papier sei nicht ein Kompromiss zwischen den Konzepten, sondern eine "unsaubere Fusion" der Impfpflicht ab 18 und der ab 50, sagte er der Rheinischen Post. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sepp Müller (CDU) sagte dem Spiegel, er werde den Gremien seiner Fraktion vorschlagen, "dass wir bei unserem eigenen Vorschlag bleiben".

Der Grünen-Abgeordnete Till Steffen warb für den Kompromissvorschlag und sagte, man habe versucht, die wesentlichen Bestandteile der drei Entwürfe zusammenzubringen, die sich im Grundsatz für eine Impfpflicht aussprechen. In jedem Fall wolle die Gruppe diese Version und nicht mehr die Impfpflicht ab 18 am Donnerstag im Bundestag zur Abstimmung stellen, erläuterte die SPD-Politikerin Dagmar Schmidt. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warb für den Kompromiss: Jeder, der die Impfpflicht wolle, könne sich dort wiederfinden, sagte er. "Wer aber dagegen stimmt, riskiert erneut Lockdowns und Leid im Herbst." Am Donnerstag wird der Bundestag über eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht abstimmen. (04.04.2022)

Erster Verkaufstag ohne Maskenpflicht in vielen Geschäften

Wer einkaufen geht, muss in großen Teilen Deutschlands keine Maske mehr tragen. Die Supermärkte, Discounter und anderen Geschäfte öffnen an diesem Montag ihre Türen und dürfen erstmals seit etwa zwei Jahren wieder Kundinnen und Kunden hereinlassen, die keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Nachdem Bund und Länder ihre Corona-Maßnahmen entsprechend gelockert hatten, war die Maskenpflicht am Freitag bereits in Berlin gefallen, am Sonntag dann in den meisten anderen Bundesländern - dort war der Einkauf in Geschäften mit Sonntagsöffnung ohne Maske schon möglich, etwa an Bahnhöfen. Nun fällt die Maskenpflicht im großen Stil.

Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern halten im Rahmen einer sogenannten Hotspot-Regelung aber vorerst an der Tragepflicht fest. Andere Bundesländer verzichteten auf so einen Sonderweg. Seit Ende April 2020 war das Tragen einer Maske in Geschäften bundesweit vorgeschrieben gewesen.

Im Einzelhandel sorgt das Ende der Pflicht für gemischte Gefühle. Die Gewerkschaft Verdi berichtete mit Blick auf das Ansteckungsrisiko von Besorgnis unter den Beschäftigten. Auch unter den Arbeitgebern gibt es viele kritische Stimmen.

In einer Umfrage des Handelsverbands Bayern unter Einzelhändlern gab eine knappe Mehrheit an, das Ende der Maskenpflicht für falsch zu halten. 11,7 Prozent der Einzelhändler in Bayern wollen der Umfrage zufolge in ihren Geschäften an der Maskenpflicht festhalten. Die großen Handelsketten gehören aber nicht dazu - bei ihnen entfällt die Tragepflicht, etwa bei Rewe, Lidl, Aldi und Edeka im Lebensmittelbereich, beim Möbelhändler Ikea, bei der Buchhandelskette Thalia oder den Textilketten H&M und Primark. Mitunter wird den Kunden aber empfohlen, freiwillig weiterhin Maske zu tragen. (04.04.2022)

Lehrerverbände befürchten Masken-Konflikte

Lehrerverbände befürchten nach dem Wegfall der Maskenpflicht in den Schulen Konflikte. "In der Tat droht jetzt die Gefahr, dass einerseits Kinder, die Maske tragen, von Mitschülern als Weicheier und überängstlich gehänselt werden oder auch umgekehrt Druck auf Nicht-Maskenträger ausgeübt wird", sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach sich für eine Selbstverpflichtung von Lehrkräften und Schülern aus, in jeder Klasse bis einschließlich der Woche nach den Osterferien weiter Masken im Unterricht und auf dem Schulgelände zu tragen.

"Es besteht die Gefahr, dass das Thema 'Maske ja oder nein' in jedes Klassenzimmer getragen wird und damit Schulfrieden und Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler gefährdet", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern. Die GEW halte das Tragen von Masken "in der aktuellen sehr angespannten Infektionslage" zumindest bis zu den Ferien für vernünftig und richtig, fügte sie hinzu, "obwohl wir die pädagogischen Bedenken gegen das Tragen von Masken grundsätzlich teilen".

Auch der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft VBE, Udo Beckmann, sieht die "Gefahr eines neuen Konflikts", der in die Schulen getragen werden könnte. "Nach den Auseinandersetzungen der letzten beiden Jahre, in denen Schulleitungen und Lehrkräfte bei der Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen teilweise sogar Opfer physischer und psychischer Gewalt wurden, muss sichergestellt werden, dass politische Entscheidungen nicht wieder durch das pädagogische Personal vermittelt werden müssen." Beckmann sprach sich dafür aus, dass Lehrkräfte und Schüler "verantwortungsbewusst" handeln und weiterhin Masken tragen sollten, wenn sich das Infektionsgeschehen an den Schulen weiterhin auf hohen Niveau bewege. (03.04.2022)

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