Aktuelle Meldungen zum Coronavirus:Die Inzidenz ist leicht gestiegen

Das Robert-Koch-Institut meldet einen Anstieg um 0,5 auf 71. Gesundheitsminister Spahn rechnet mit einer Impf-Zulassung für unter 12-Jährige zu Jahresbeginn.

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Das Robert-Koch-Institut meldet 3736 neue Positiv-Tests. Das sind 1775 weniger als am Montag vor einer Woche, als 5511 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 71,0 von 70,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 13 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.971. Insgesamt fielen in Deutschland bislang fast 4,14 Millionen Corona-Tests positiv aus. (20.9.2021)

Spahn rechnet mit Zulassung der U-12-Impfung zu Jahresbeginn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet Anfang kommenden Jahres die Zulassung für einen Corona-Impfstoff für die Jüngsten. "Ich gehe davon aus, dass die Zulassung für einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren im ersten Quartal 2022 kommt", sagte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe. "Dann könnten wir auch die Jüngeren noch besser schützen." Der Minister wies zugleich darauf hin, zwischen der Zulassung und einer Impfempfehlung durch die Stiko könne dann noch einmal Zeit vergehen. "Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird auch in diesem Fall zeitlich etwas später kommen", sagte Spahn.

Biontech zum Beispiel hatte vor wenigen Tagen angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren zu beantragen. Studienergebnisse liegen demnach bereits vor und müssen nur noch für die Zulassungsbehörden aufbereitet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte mitgeteilt, sie könne noch keinen Zeitrahmen für eine mögliche Zulassung nennen. Die Produktion wird vom Unternehmen bereits vorbereitet.

Spahn mahnte zugleich Einheitlichkeit bei den Corona-Regeln für Veranstaltungen an. "Ideal wäre, wenn sich alle Länder auf das 2G-Modell als Option einigen." Die Veranstalter könnten dann bundesweit selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, um im Gegenzug von anderen Schutzauflagen befreit zu werden. (20.9.2021)

500 000 Erstimpfungen in der Aktionswoche

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine positive Bilanz der Aktionswoche zum Impfen gegen das Coronavirus gezogen. "Wir haben in der Aktionswoche insgesamt rund 500 000 der wichtigen Erstimpfungen geschafft, etwa die Hälfte dürfte auf Aktionen zurückgehen", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vereine, Organisationen, Privat-Initiativen und Freiwillige hätten bundesweit rund 1500 Impfaktionen auf die Beine gestellt. Möglicherweise habe es noch deutlich mehr gegeben.

Dennoch zeigte sich Spahn besorgt über die große Gruppe Ungeimpfter in der älteren Bevölkerung: "Von den 24 Millionen Menschen im Alter über 60 Jahren sind knapp vier Millionen noch ungeimpft, das ist fast jeder sechste in dieser Risikogruppe", sagte der Minister. "Würde sich mit der sehr ansteckenden Delta-Variante ein Großteil dieser Gruppe innerhalb weniger Wochen infizieren, dann würden unsere Intensivstationen sehr unter Stress kommen", warnte Spahn.

Um das Impftempo zu erhöhen, sprach er sich dafür aus, Unternehmen steuerlich zu fördern, die Mitarbeiter oder Kunden mit Rabattaktionen für das Impfen gewinnen wollen. "Dafür würde ich gern gemeinsam mit Olaf Scholz einen Vorschlag machen", sagte Spahn. Staatliche Prämien lehnte er aber ab. (19.9.2021)

Kritik an Ruf nach Ende aller Beschränkungen

Der Vorstoß von Kassenärztechef Andreas Gassen, zum 30. Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben, trifft bei SPD und Grünen auf Ablehnung. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält dies für "nicht ethisch vertretbar". Die Welle der Pandemie, die dann käme, wäre zu groß, warnte der SPD-Politiker auf Twitter. Besser wäre eine Öffnung, wenn 85 Prozent geimpft seien. Bis dahin sollte die 2-G-Regel gelten.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen widersprach Gassen ebenfalls. "Jetzt so zu tun, als sei die Pandemie ein Privatvergnügen und Ungeimpfte letztlich selbst dran schuld und wir könnten uns jetzt von allen Schutzmaßnahmen verabschieden, das halte ich für zynisch", sagte Dahmen dem Sender NDR Info. Auch widerspreche die Forderung der Haltung der Mehrheit der niedergelassenen Ärzte. Für eine Lockerung der Maßnahmen bräuchte es eine Impfquote bei den über 60-Jährigen von deutlich mehr als 90 Prozent, in der Gesamtbevölkerung bei den impffähigen Personen von mehr als 80 Prozent.

Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann hält eine Diskussion über eine Aufhebung der Corona-Regeln zwar für richtig. Es sei aber zu früh dafür, ein konkretes Datum zu nennen. Ullmann sagte: "Ob es jetzt der 30. Oktober ist, Allerheiligen oder vielleicht auch Mitte November ist", dazu wage er nichts zu sagen. In den kommenden Wochen müsse man die Corona-Entwicklungen genau beobachten. Gassen hatte sich für das Ende aller Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober ausgesprochen. "Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day!", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung der Neuen Osnabrücker Zeitung (Samstag). (18.09.2021)

25 000 Menschen bei Riesenparty in Madrid und 8000 in Barcelona

In der spanischen Hauptstadt Madrid haben nach Angaben der Polizei etwa 25 000 junge Leute trotz Verbots eine riesige Open-Air-Party gefeiert. In sozialen Netzwerken war zu sehen, wie die Teilnehmer in der Nacht zum Samstag auf Freiflächen zwischen Universitätsgebäuden in Madrids Stadtteil Ciudad Universitaria tanzten und Alkohol tranken, wie die Zeitung El País berichtete. Auch aus Barcelona wurde vom Campus der Autonomen Universität eine ähnliche Massenfete mit 8000 Teilnehmern gemeldet, wie die Zeitung La Vanguardia schrieb. In Spanien hat gerade das Wintersemester begonnen.

Partys im Freien oft mit viel Alkohol, die in Spanien "Botellones" genannt werden, sind verboten und das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit kann ein hohes Bußgeld nach sich ziehen. Das offizielle Nachtleben in Spanien unterliegt wegen Corona aber immer noch einigen Einschränkungen und ist gerade für junge Leute auch oft zu teuer.

Die Polizei in Madrid betonte, sie habe für die Auflösung einer solchen Massenansammlung nicht genügend Kräfte zur Verfügung gehabt und sich deshalb zurückgehalten. Die letzten Partygänger seien in Madrid erst am Samstagmorgen gegen sieben Uhr abgezogen. Die Corona-Lage ist in Spanien derzeit recht entspannt, die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig, die Situation in den Krankenhäusern hat sich beruhigt und die Impfkampagne ist weit fortgeschritten. (18.09.2021)

US-Expertengremium spricht sich gegen Drittimpfungen für Unter-65-Jährige aus

Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer nur für ältere Menschen und Risikogruppen. Die einflussreiche Gruppe von Wissenschaftlern kam zu dem Schluss, dass die vorliegenden Daten eine allgemeine Einführung einer dritten Impfdosis für Menschen von weniger als 65 Jahren nicht rechtfertigten. Allerdings empfiehlt der Ausschuss die Boster-Impfung für Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

US-Präsident Joe Biden hatte sich angesichts abnehmender Immunität gegen Covid-19 für eine weitere Dosis für alle ausgesprochen, deren Zweitimpfung schon mehr als acht Monate her ist. Zuletzt hatten aber auch Forscher im Fachmagazin The Lancet Zweifel an Corona-Auffrischungsimpfungen für alle geäußert: "Die bisherige Studienlage zeigt keine Notwendigkeit, in Bevölkerungsgruppen mit wirksamer, vollständiger Impfung Booster auf breiter Front zu verabreichen", hieß es dort.

Die Weltgesundheitsorganisation hatte sich angesichts der niedrigen Impfquoten in zahlreichen ärmeren Ländern ebenfalls gegen Auffrischungsimpfungen ausgesprochen. (18.09.2021)

Inzidenz liegt bei 72,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am fünften Tag hintereinander gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 72,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 74,4 gelegen, vor einer Woche bei 82,8.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 8901 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11 214 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 63 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 45 Todesfälle gewesen.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 1,89 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. (18.09.2021)

USA wollen große Mengen Impfdosen spenden

Die USA wollen einem Medienbericht zufolge Hunderte Millionen zusätzliche Impfdosen des Biontech-Partners Pfizer kaufen und weltweit spenden. Der Kauf solle Anfang kommender Woche anlässlich der UN-Vollversammlung verkündet werden, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen. US-Präsident Joe Biden macht sich im Kampf gegen die Pandemie für eine weltweite Impfkampagne stark. Die USA drängen andere Länder dazu, bis 2022 eine Impfquote der Weltbevölkerung von 70 Prozent anzustreben, wie aus US-Diskussionsvorlagen für einen am Rande des UN-Treffens geplanten virtuellen Corona-Gipfel hervorgeht.

Schweiz verschärft Einreise-Bestimmungen

Zur Eindämmung der Infektionszahlen erhöht die Schweiz die Hürden für Einreisen. Vom 20. September an müssen Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, an der Grenze einen negativen Test vorweisen - unabhängig davon, woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen. Nach vier bis sieben Tagen werde ein zweiter Test verlangt. Die Regierung wolle damit eine Zunahme der Fälle durch Reiserückkehrer nach den Herbstferien verhindern.

Erfreuliche Nachrichten gibt es hingegen für Portugal-Reisende: Die Bundesregierung nimmt eine bestehende Reisewarnung für die Algarve in Portugal und die Einstufung als Hochrisikogebiet zurück. "Mit Wirkung vom 19. September 2021 entfällt die Covid-19-bedingte Reisewarnung für diese Region", teilt das Auswärtige Amt mit. Auch die Einstufung als Hochrisikogebiet gelte ab Sonntag nicht mehr. (17.09.2021)

Offenbar mehr Impfdurchbrüche bei Johnson & Johnson

Experten und Behörden fallen vermehrte Impfdurchbrüche bei Menschen auf, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson immunisiert wurden. Bislang sind 6106 Fälle bekannt, in denen es trotz eines vollständigen Impfschutzes durch dieses Vakzin zu einer Erkrankung gekommen ist, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Wochenbericht. Laut RKI haben bislang gut drei Millionen Menschen eine Johnson-&-Johnson-Impfung erhalten. Auf eine Million Geimpfte kämen demnach - grob überschlagen - 2000 Impfdurchbrüche. Zum Vergleich: Bei Menschen, die als zweite Dosis den am häufigsten in Deutschland verwendeten Impfstoff (Biontech/Pfizer) erhalten haben, sind es etwa 675 Durchbrüche pro eine Million vollständig Geimpfte.

Das Präparat von Johnson & Johnson ist der einzige bisher in der EU zugelassene Corona-Impfstoff, bei dem es laut der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) nur eine Dosis braucht. Nach dieser Impfung dauere es länger als nach mRNA-Impfungen, zu denen etwa Biontech/Pfizer zählt, bis sich ausreichend Antikörper gebildet hätten, sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Deutschen Presse-Agentur. "Teilweise steigen die Spiegel mehr als einen Monat nach der Impfung noch an."

Nach einer Johnson-&-Johnson-Impfung sei der Antikörperspiegel also deutlich geringer, als wenn ein anderer Impfstoff verwendet worden wäre. Deshalb scheine der Schutz vor einer Infektion deutlich schlechter zu sein, sagte Watzl. Vor einer schweren Corona-Erkrankung schütze das Vakzin aber sehr wohl, betonte er.

Eine Sprecherin des Pharmakonzern Johnson & Johnson sagte, dass kein Corona-Impfstoff derzeit Infektionen zu 100 Prozent verhindern könne. "Unser zugelassener Covid-19-Impfstoff als Einmaldosis kann jedoch nachweislich dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu verringern und schwere Verläufe zu vermeiden", betonte sie. Die Daten wiesen auf eine robuste und langanhaltende Wirkung über einen Zeitraum von bisher gemessenen acht Monaten hin - auch gegen Delta und andere Virus-Varianten. (17.09.2021)

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