Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat binnen 24 Stunden 18 518 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 4610 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche, als 13 908 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg demnach von 222,7 auf 232,4. Das ist der fünfte Tag in Folge, an dem die Inzidenz nach oben ging. Das RKI weist darauf hin, dass zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden. Die Inzidenz könnte deshalb noch höher liegen als gemeldet. 68 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Die Zahl der Neuinfektion nimmt - anders als in den vergangenen Wochen - nun vor allem im Norden des Landes und dort in den Stadtstaaten deutlich zu. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 468,6 den höchsten Wert, Hamburg liegt bei 397,2. Hintergrund könnte die Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Virusvariante sein. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz weist Rheinland-Pfalz mit 161,3 auf. (03.01.2022)
Lauterbach kündigt verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten an
Gesundheitsminister Karl Lauterbach kündigt eine Überarbeitung der Quarantäneregeln an. "Wir denken in der Tat über verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten nach", sagt der SPD-Politiker dem ZDF. Bei den hohen Fallzahlen an Neuinfektionen, die die Modellrechnungen für die Verbreitung von Omikron zeigten, brauche man andere Quarantänedauern. Andere Länder wie Frankreich oder Großbritannien haben bereits die Isolationsvorschriften für positiv Getestete verkürzt, wenn diese vollständig geimpft sind.
Neue Beschlüsse werde es beim Bund-Länder-Treffen am Freitag geben. "Weil wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie wir die Quarantäne-Verordnung verändern", sagte Lauterbach den Sendern RTL/ntv. Vor allem müsse man die Frage beantworten, wie man mit der Quarantäne-Regelung für Menschen umgehe, die in der kritischen Infrastruktur wie Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern arbeiteten.
Um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu groß werde, werde man auch beraten müssen, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien. Eine Durchseuchung könne man sich in Deutschland wegen der hohen Zahl an Ungeimpften nicht leisten, betonte Lauterbach. "Die Fallzahlen werden sehr stark steigen, und das wird dann auch viele Ungeimpfte treffen, und die sind nicht geschützt. Daher mache ich mir da große Sorgen."
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor Weihnachten vor einer extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur wie Kliniken, Feuerwehr oder Stromversorgung gewarnt, sollten viele Menschen gleichzeitig krank werden oder in Quarantäne müssen. Aus diesem Grund wird über eine Verkürzung der Isolations- oder Quarantänefristen debattiert. (02.01.2022)
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Neues Medikament gegen Coronavirus
Die Bundesregierung will noch im Januar ein neues Medikament zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe einsetzen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats das dafür notwendige Paket geschnürt haben, dass wir also Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der Welt am Sonntag.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereite derzeit eine solche nationale Zulassung für das Medikament Paxlovid vor. In den USA hat die zuständige Behörde vor Weihnachten eine Notfallzulassung für Paxlovid ausgestellt. Die Bundesregierung hat bereits eine Million Packungen des Medikaments gekauft. Es wird vom US-Konzern Pfizer hergestellt. (02.01.2022)
Lindner: Deutschland sollte Bevölkerung in einem Monat impfen können
Bundesfinanzminister Christian Lindner will Deutschland darauf vorbereiten, angesichts möglicher weiterer Corona-Wellen die gesamte Bevölkerung innerhalb kurzer Zeit impfen zu können. "Wir wissen nicht, welche Entwicklung die Pandemie nimmt", sagt Lindner der Bild am Sonntag. "Deshalb sollten wir bald in der Lage sein, nötigenfalls binnen eines Monats die gesamte Bevölkerung zu impfen." Dafür müsse die notwendige Infrastruktur geschaffen und der Zugriff auf ausreichend Impfstoff gesichert werden. "Deutschland sollte nie wieder unvorbereitet von einer Infektionswelle überrascht werden."
Der FDP-Politiker kündigte zudem ein Corona-Steuergesetz an. "Darin werden eine Reihe von Hilfsmaßnahmen geschaffen oder erweitert", sagt Lindner. So sollen zum Beispiel Verluste der Jahre 2022 und 2023 mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnet werden können. Niemand solle durch Steuerschulden während der Pandemie in den Ruin getrieben werden. (02.01.2022)