Süddeutsche Zeitung

Comic über Flüchtlinge:"Ich habe mein Herz zurückgelassen"

In seiner Comic-Reportage fängt Reinhard Kleist die Erlebnisse der Flüchtlinge in Kawergosk ein. Er fasst ihre Odyssee aus Syrien in den Irak auf wenigen Seiten zusammen - und vermittelt trotzdem das unangenehme Gefühl ins Nichtwissen aufzubrechen.

Der Comiczeichner Reinhard Kleist hat im Dezember 2013 für ein Projekt des Fernsehsenders Arte fünf Tage im Flüchtlingslager Kawergosk im Nordirak verbracht. 13 000 syrische Flüchtlinge lebten damals auf 419 000 Quadratmetern. Um das Lager nahe der Kurdenhauptstadt Erbil zu besuchen, musste Kleist mehrere Sicherheitskontrolle passieren.

Mit einem Dolmetscher besuchte Kleist viele Familien in ihren Zelten. Dass jemand extra aus Deutschland gekommen sei, um sie zu zeichnen, erstaunte die Menschen. Während Kleist Skizzen von ihnen anfertigte, erzählten sie ihm ihre Geschichten.

Die Geschichte von Farhad (auf Bitten der Flüchtlinge wurden alle Namen geändert) fand Kleist so eindrücklich, dass er sie ausführlich zeichnen und erzählen wollte. Ein Mann verlässt mit seiner ganzen Familie seine Heimat und weiß nicht, ob er jemals zurück kommen wird. "Als unser Haus hinter uns am Horizont verschwand, habe ich mein Herz zurückgelassen", sagte Farhad.

Im Comic zeichnet Kleist die Odyssee von Farhads Familie nach.

Skizzenhaft umreisst Kleist die Probleme im Flüchtlingslager: Der einsetzende Regen verwandelt das staubige Zeltlager in eine Schlammwüste - und der Winter hat für die syrischen Flüchtlinge in Kawergosk zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht angefangen. Arte Reportage hat vier Künstler nach Kawergosk geschickt, neben Reinhard Kleist noch einen Filmemacher, einen Schriftsteller und einen Fotografen. Mehr dazu auf www.arte.tv/fluechtlinge. Die vollständige Comic-Reportage finden Sie hier.

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