Süddeutsche Zeitung

CIA-Videobänder:Bush mit Erinnerungslücken

Der US-Präsident gibt an, nicht von der Existenz oder die Vernichtung des Videomaterials über die Verhöre mutmaßlicher Terroristen informiert gewesen zu sein.

US-Präsident George W. Bush kann sich nicht erinnern, jemals über die die Existenz oder die Vernichtung von Videomaterial über die Verhöre mutmaßlicher Terroristen informiert worden zu sein.

Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, in Washington mit. Vollkommen ausschließen wollte Perino eine Beteiligung der Präsidentschaft an dem Vorgang jedoch nicht. Der Präsident habe "vollstes Vertrauen" in den CIA-Direktor Michael Hayden, der ihn am Donnerstag über die Zerstörung der Bänder im Jahr 2005 in Kenntnis gesetzt habe, sagte sie weiter.

Bush habe den juristischen Berater des Weißen Hauses beauftragt, Hayden bei einer internen Untersuchung zu unterstützen.

Hayden hatte die Videoaufzeichnungen als "ernsthaftes Sicherheitsrisiko" bezeichnet, da ihre mögliche Weitergabe an die Medien die "Identifizierung von CIA-Mitarbeitern erlaubt" und diese sowie deren Angehörige der "Gefahr von Racheakten der al-Qaida" ausgesetzt hätte. In seiner Mitteilung an CIA-Mitarbeiter schrieb Hayden: "Die Entscheidung zur Vernichtung der Bänder wurde von der CIA selbst getroffen."

Sie seien vollständig ausgewertet worden und hätten keinen nachrichtendienstlichen Wert mehr gehabt. US-Medien zufolge dokumentierten die Videos besonders harsche Verhörmethoden.

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AFP/gba
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