Chiracs Bilanz in Bildern:Ein Präsident sagt Adieu

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Am Sonntagabend verkündete Frankreichs Präsident Jacques Chirac, woran seit längerem keiner mehr zweifelte: Er verzichtet auf eine Kandidatur für eine dritte Amtszeit und will sich aus der Politik zurückziehen - nach zwölf Jahren an der Spitze des Staates.

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Die Karriere fest im Blick: Bereits 1994, als Chirac offiziell seine Präsidentschafts-Kandidatur bekannt gab, wurde ihm ein ausgeprägtes Machtbewusstsein nachgesagt - das sich nach seiner Wahl zum Staatspräsidenten im Mai 1995...

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...auch in seiner Außenpolitik widerspiegelte: Er verfolgte den traditionellen Anspruch Frankreichs auf eine eigene weltpolitische Rolle - und machte dies auch unter anderem in seinen Gesprächen mit dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton deutlich. Zu Beginn seiner Amtszeit sorgte vor allem seine Ankündigung für Aufsehen, wieder Atomtests im Südpazifik vorzunehmen. Nicht nur Clinton "bedauerte" diese Entscheidung, die weltweit....

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...Proteste auslöste: Tausende gingen 1995 auf die Straße, um gegen die Pläne des französischen Präsidenten zu demonstrieren.

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Im Februar 2002 kündigte Chirac an, abermals für das Amt des Staatspräsidenten kandidieren zu wollen. In der ersten Runde der Wahl qualifizierte sich neben dem Amtsinhaber überraschend...

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...der Nationale-Front-Politiker Jean-Marie Le Pen für die Stichwahl im Mai. Chirac setzte sich klar durch: Er erhielt 82 Prozent der Stimmen. Der Präsident vertat aber innenpolitisch die historische Chance, nach seinem überwältigenden Sieg den Wunsch der Franzosen nach umfassenden Reformen und einer neuen politischen Kultur aufzunehmen. Stattdessen verprellte der Präsident die breite Mehrheit, die ihm als dem "kleineren Übel" zur Wiederwahl mit Traumergebnis verhalf - und regierte das Land, als sei nichts gewesen.

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Außenpolitisch wandelte sich Chirac nach und nach zum Vernunfteuropäer, der zwar die französischen Interessen in Brüssel hartnäckig vertrat, aber von der Bedeutung Europas und der deutsch-französischen Beziehungen überzeugt war. Das unilaterale Machtstreben eines George W. Bush war ihm allerdings zutiefst fremd. Als Wortführer der Gegner des Irak-Kriegs erreichte Chirac 2002 und 2003 große Popularität.

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Als einer der gravierendsten Rückschläge seiner Präsidentschaft gilt die Niederlage beim Referendum zur EU-Verfassung im Jahr 2005. Kritiker warfen ihm schon damals vor, nicht wirklich für das Projekt gekämpft zu haben.

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Das "Nein" der Franzosen betrachtet er heute als persönliche Niederlage. "Es tut mir Leid, dass ich vielleicht nicht alles getan habe, um diese schlechte Sache für Europa und Frankreich zu verhindern", sagte er am vergangenen Freitag überraschend selbstkritisch auf seinem letzten EU-Gipfel. Alle seine Versuche, den deutsch-europäischen Reformmotor wieder anzuwerfen, scheiterten.

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Innenpolitisch fällt seine Bilanz wenig glorios aus: Bereits zu Beginn seiner ersten Amtszeit hatte Chirac seinen Landsleuten versprochen, den "sozialen Bruch" im Land zu kitten. Dass dieses Vorhaben kläglich scheiterte, legten spätestens die Vorstadtunruhen vom Herbst 2005 offen. In der Krise gelang es Chirac nicht, dem verunsicherten Land moralischen Halt zu geben.

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Ein weiterer Tiefpunkt seiner zweiten Amtszeit war das Scheitern des Beschäftigungsgesetzes (CPE), das Premierminister Dominique de Villepin nach Massenprotesten zurücknehmen musste.

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Möglicherweise steht dem Präsidenten von Mitte Juni an eine beschwerliche Zeit bevor: Einen Monat nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wird er für die Justiz seines Landes zum Normalbürger. Wegen Affären um Schmiergelder und illegale Parteienfinanzierung haben Ermittler noch viele Fragen an den 74-Jährigen.

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Über die Bewerber um seine Nachfolge äußerte sich Chirac bisher nicht. Dazu werde sich eine andere Gelegenheit finden, ließ er lediglich wissen. Die Kandidaten mit den größten Erfolgschancen sind der konservative Innenminister Nicolas Sarkozy und die sozialistische Bewerberin Ségolène Royal.

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