Ein negativer Corona-Test, keine 24 Stunden alt, laut der Corona-App auf dem Handy kein erhöhtes Risiko, und der Einreisestempel im Pass belegt, dass man China seit Monaten nicht verlassen hat. All das reicht dem Polizisten am Bahnhof von Harbin im Norden Chinas nicht. "Als Ausländer bist du gefährlich", sagt er, "vielleicht infiziert." Medizinisches Personal in Schutzanzügen misst die Temperatur, beäugt noch einmal die Dokumente. Andere Passagiere filmen mit ihren Handys. Der Polizist schüttelt den Kopf. "Du bist nicht wie die anderen, wenn du mit den anderen sitzt, ist das zu gefährlich."
China:Verunsicherte Weltmacht
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Nach außen tritt Chinas Staats- und Parteispitze stark und selbstbewusst auf. Zu Hause heizt sie den Nationalismus an, um von Versäumnissen abzulenken. In Stolz aufs Erreichte mischt sich der Hass aufs Fremde.
Von Lea Deuber, Harbin
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