China und die Uiguren:Unruhen in Urumqi

Brennende Autos, blutende Menschen: Der Hass zwischen Uiguren und Han-Chinesen entlädt sich in Xinjiang in Gewalt. Peking schickt Tausende Soldaten und Polizisten. Die Stimmung bleibt aggressiv. In Bildern.

1 / 20
(Foto: N/A)

Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen chinesischen Sicherheitskräften, ethnischen Han-Chinesen und der muslimischen Uiguren-Minderheit in der Provinz Xinjiang herrscht "aggressive Stimmung". Bewaffnete Han-Chinsesen patroullieren am Mittwoch in der Hauptstadt Urumqi. 156 Menschen wurden seit Sonntag getötet, 900 verletzt. Der Uigurische Weltkongress, eine Organisation der Exil-Uiguren, spricht mittlerweile von 400 Toten.Foto: dpa

2 / 20
(Foto: N/A)

Immer wieder bilden sich mit Holzlatten und Nunchakus ("Würgehölzer") bewaffnete Mobs von Han-Chinesen. Sie greifen Geschäfte in uigurischen Vierteln an und bedrohen Uiguren und die, die sie dafür halten. Eine Demonstration, auf der Angehörige der Minderheit die Aufklärung des Mordes an zwei Wanderarbeitern forderten, endete in blutigen Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften.Foto: AP

3 / 20
(Foto: N/A)

Nur dank eines massiven Polizeiaufgebots kann die chinesische Regierung den Han-Mob davon abhalten, in uigurische Viertel vorzustoßen.Foto: dpa

4 / 20
(Foto: N/A)

Tausende Soldaten und Polizisten sollen in die Provinz verlegt worden sein, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.Foto: dpa

5 / 20
(Foto: N/A)

Im Unterschied zu den meisten anderen Volksgruppen in China sind die Uiguren ein Turkvolk. Ihre Religion ist der Islam. Hier bewachen chinesische Sicherheitskräfte eine Moschee.Foto: dpa

6 / 20
(Foto: N/A)

Uiguren rufen Sprechchöre gegen das chinesische Militär. Auch viele von ihnen sollen sich bewaffnet haben.Foto: Reuters

7 / 20
(Foto: N/A)

Eine muslimische Frau vor chinesischen Polizisten. Die Uiguren streben seit Jahren nach mehr Unabhängigkeit und Mitbestimmung. China schränkt ihre Selbstbestimmung und Religionsausübung massiv ein. Die meisten Schlüsselposten in der Verwaltung werden an Han-Chinesen vergeben.Foto: dpa

8 / 20
(Foto: N/A)

Peking macht Rebiya Kadeer, die Unternehmerin und Führerin der Exil-Uiguren, dafür verantwortlich, die Unruhen "von außen" zu steuern. Einen ähnlichen Vorwurf hatte die chinesische Regierung 2008 gegen die Exil-Regierung der Tibeter erhoben, während es im chinesisch besetzten Tibet zu Unruhen kam. Kadeer (hier bei einer Kundgebung in Washington D.C), und uigurische Exil-Organisationen bestreiten den Vorwurf vehement.Foto: AP

9 / 20
(Foto: N/A)

Laut chinesischer Regierung wurden während der Proteste der Uiguren allein in der Nacht zum Montag mehr als 260 Fahrzeuge angezündet, wie dieser Bus in Urumqi.Foto: AP

10 / 20
(Foto: N/A)

Die westchinesische Provinz war auch am Dienstag nicht zur Ruhe gekommen: Die Polizei ging in der Hauptstadt Urumqi mit Tränengas gegen Han-Chinesen und Uiguren vor, die einander mit Steinen bewarfen.Foto: dpa

11 / 20
(Foto: N/A)

Chinesische Sicherheitskräfte stürmen am Dienstag auf einen Uiguren zu. Später wurde für die Nacht eine Ausgangssperre verhängt.Foto: AP

12 / 20
(Foto: N/A)

Tausende teils mit Messern und Eisenstangen bewaffnete Han-Chinesen griffen Geschäfte von Uiguren an und durchbrachen eine Polizeikette, die die Volksgruppen auseinanderhalten sollte.Foto: dpa

13 / 20
(Foto: N/A)

"Greift die Uiguren an!", skandierten Han-Chinesen während der gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der muslimischen und turksprachigen Bevölkerungsgruppe, die etwa die Hälfte der 20 Millionen Bewohner der Provinz stellt. "Sie haben uns angegriffen, jetzt schlagen wir zurück", rief ein Mann in der Menge. Andere stimmten die chinesische Nationalhymne an.Foto: AFP

14 / 20
(Foto: N/A)

Am Montag lag die Zahl der Toten zunächst bei vier. Dann wurde die Zahl drastisch auf 140 korrigiert, es war von über 800 Verletzten die Rede - diese ersten Zahlen und Berichte gehen auf die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua zurück. Am Dienstag stieg die Zahl der Toten auf 156.Foto: Reuters

15 / 20
(Foto: N/A)

Das Staatsfernsehen CCTV zeigte Bilder von brennenden Autos, zerstörten Fensterscheiben und blutenden Menschen in der Hauptstadt der zentralasiatischen Provinz Xinjiang. Ausgangspunkt der Unruhen ...Foto: AP

16 / 20
(Foto: N/A)

... war eine offenbar zunächst friedliche Demonstration von Uiguren am Sonntag. Sie forderten eine Untersuchung einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern ihrer Volksgruppe mit Han-Chinesen in einer Spielzeugfabrik in Shaoguan in der südchinesichen Provinz Guangdong.Nach Angaben von staatlichen Medien und Augenzeugen beteiligten sich etwa 1000 Menschen an den Protesten. Offenbar ...Foto: Reuters

17 / 20
(Foto: N/A)

... schlug der Protest in Gewalt um, als die Polizei die Demonstration auflösen wollte. Augenzeugen berichteten, dass sich die Sicherheitskräfte und die beteiligten Uiguren ein Katz-und-Maus-Spiel geliefert hätten.Foto: Reuters

18 / 20
(Foto: N/A)

Nach Angaben der chinesischen Behörden wurden bei den Ausschreitungen 260 Autos zertrümmert oder in Brand gesetzt, 203 Häuser teils schwer beschädigt - wie dieser Laden in der Tianchi-Straße.Foto: AP

19 / 20
(Foto: N/A)

Die Vorfälle von Sonntag und Montag sind der gewalttätigste Zwischenfall in der zentralasiatischen Provinz Xinjiang seit Jahrzehnten. Vorläufiger Höhepunkt waren im vergangenen Jahr Anschläge mutmaßlicher uigurischer Separatisten während der Olympischen Spiele.Foto: Reuters

20 / 20
(Foto: N/A)

Exilgruppen der Uiguren äußerten scharfe Kritik an den chinesischen Sicherheitsbehörden. "Wir sind zutiefst traurig angesichts der harten Hand und des Einsatzes von Gewalt durch die chinesischen Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten", sagte Alim Seytoff, Generalsekretär der in Washington ansässigen Uyghur American Association. "Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Tötung unschuldiger Uiguren zu verurteilen."Foto: Reuters

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: