Militärparade:China feiert, Hongkong demonstriert

In Peking marschieren zum 70. Geburtstag der Volksrepublik Tausende Soldaten auf. In Hongkong gibt es wieder Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Die Bilder.

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Militia members and soldiers of People's Liberation Army (PLA) march in formation past Tiananmen Square before a military parade marking the 70th founding anniversary of People's Republic of China

Quelle: JASON LEE/REUTERS

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Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und in Erwartung neuer Ausschreitungen in Hongkong haben die Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag der Volksrepublik China begonnen. (Im Bild: Parade in Peking)

Hong Kong marks the 70th anniversary of the founding of the People's Republic of China

Quelle: SUSANA VERA/REUTERS

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Für den Nationalfeiertag haben die Demonstranten einen Protestmarsch und weitere Kundgebungen angekündigt. Die Hongkonger Behörden verboten den Marsch. Aus Angst vor Ausschreitungen waren Straßen gesperrt und U-Bahn-Stationen geschlossen. 6000 Polizisten wurden mobilisiert. Trotz eines Demonstrationsverbots zogen bereits am Morgen wieder Aktivisten durch die Straßen. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei.

Protests as Hong Kong marks the 70th anniversary of the founding of the People's Republic of China

Quelle: REUTERS

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In Hongkong sind Zehntausende Menschen auf den Straßen, schreibt SZ-Korrespondentin Lea Deuber, die auf Twitter aus Hongkong berichtet. "Es ist heiß. Am Straßenrand werden Wasser und Regenschirme verteilt. Dazu Masken, um nicht erkannt zu werden. Die Polizei filmt inzwischen offensiv Demonstranten bei Versammlungen. Das Material wird mit Spendengeldern finanziert."

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Quelle: GREG BAKER/AFP

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In Peking ist das Bild von der heilen Volksrepublik hingegen intakt: Die Militärparade findet ohne Zwischenfälle statt. Am Platz des Himmlischen Friedens in Peking marschierten 15 000 Soldaten auf. Auch wurden 580 Panzer, andere Waffensysteme und nuklear bestückbare Interkontinentalraketen auf der Straße des Ewigen Friedens aufgefahren.

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Quelle: GREG BAKER/AFP

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Mit Spannung war auch der neue Hyperschallgleiter DF-17 erwartet worden. Der Gleitflugkörper gilt als gefährliche Waffe, da er fünffache Schallgeschwindigkeit erreicht, niedrig fliegen und Luftabwehrsysteme überwinden kann. Der Gleiter kann mit konventionellen und atomaren Sprengköpfen ausgerüstet werden. Eine Standardrakete startet ihn, doch trennt sich der Gleiter mit einem eigenen Triebwerk bei einer bestimmten Höhe von dem Trägersystem und sucht sich sein Ziel. China verfolgt nach eigenen Angaben eine Nukleardoktrin, wonach es nicht als erstes Land Atomwaffen einsetzen würde, sondern nur als Vergeltung für einen nuklearen Angriff.

Anmerkung: Das Bild zeigt vermutlich nur eine mögliche Trägerrakete für den Hyperschallgleiter.

Military vehicles carrying DF-41 intercontinental ballistic missiles travel past Tiananmen Square during the military parade marking the 70th founding anniversary of People's Republic of China

Quelle: THOMAS PETER/REUTERS

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Als ein Höhepunkt wurde am Ende der Waffenschau die Dong Feng 41 (Ostwind) präsentiert, die nach Expertenangaben mit bis zu zehn nuklearen Sprengköpfen bestückt in einer halben Stunde die USA erreichen kann. Sie zählt zu den mächtigsten Raketen der Welt. Ihre Reichweite beträgt zwischen 12 000 und 15 000 Kilometer.

Die 21 Meter lange Rakete kann von mobilen Startrampen auf Lastwagen oder Zügen sowie aus Silos gestartet werden. Die Zahl der Sprengköpfe im chinesischen Nukleararsenal wird auf 290 geschätzt. Rund 180 bis 190 sollen für landgestützte Raketen sein, während die anderen von Schiffen oder U-Booten sowie von Flugzeugen gestartet werden können. Die USA hingegen verfügen über 6185 Atomsprengköpfe in ihrem Arsenal, so das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri.

70th Anniversary Of The Founding Of The People's Republic Of China - Grand Gathering

Quelle: Andrea Verdelli/Getty Images

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Die Parade wurde von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Straßenzüge und Stadtviertel waren abgeriegelt. Nur geladene Gäste wurden nach strengen Sicherheitskontrollen zugelassen.

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Quelle: Ng Han Guan/AP

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"Es gibt keine Macht, die die Grundlagen dieser großen Nation erschüttern kann", sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping in einer Rede vor Beginn der Parade. Mit der Militärschau will die kommunistische Führung nach Einschätzung von Experten militärische Stärke, ihren absoluten Machtanspruch und internationalen Gestaltungswillen demonstrieren.

© SZ.de/lalse/saul/mkoh
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