Militärmanöver:China simuliert Präzisionsschläge auf Ziele in Taiwan

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Ein chinesisches Kriegsschiff nimmt am 8. April am Manöver der Volksarmee rund um Taiwan teil. (Foto: Thomas Peter/Reuters)

Die Beziehungen zwischen China, Taiwan und den USA sind äußerst angespannt - nun lässt die chinesische Armee bei einem Manöver die Muskeln spielen.

Vor dem Hintergrund massiver Spannungen zwischen China einerseits und Taiwan und den USA andererseits erhöhen Militärübungen der chinesischen Armee die Nervosität.

Wie der Staatssender CCTV am Sonntag berichtet hat, hat die Volksbefreiungsarmee mehrere Präzisionsschläge gegen "wichtige Ziele auf der Insel Taiwan und in den umliegenden Seegebieten" simuliert. China beansprucht die Insel als eigenes Territorium und hat bislang auch die Anwendung militärischer Gewalt nicht ausgeschlossen, um diesen Anspruch umzusetzen.

Das Manöver von Chinas Armee hatte bereits am Samstag begonnen. Taiwans Verteidigungsministerium hat bis Sonntagmittag (Ortszeit) bereits 58 Kampfflugzeuge und neun Schiffe des chinesischen Militärs registriert. Davon seien 31 Flugzeuge in die südwestliche Luftverteidigungszone Taiwans ("Air Defense Identification Zone") eingedrungen - eine Pufferzone zwischen dem Inselstaat und China.

Taiwan will den Konflikt nicht eskalieren lassen

Die Volksrepublik hat in den vergangenen drei Jahren den militärischen Druck auf Taiwan verstärkt. Bislang sind chinesische Kampfflugzeuge aber immer wieder um die Insel herum geflogen, nicht jedoch in ihren Luftraum eingedrungen. Taiwans Verteidigungsministerium erklärte, die eigenen Streitkräfte würden angemessen auf das chinesische Militärmanöver reagieren und weder Konflikte eskalieren, noch Streitigkeiten verursachen.

Die Vertretung der USA in Taiwan teilte am Sonntag nun mit, man beobachte Chinas Manöver rund um die Insel genau. Die Amerikaner gehen jedoch davon aus, dass sie über ausreichend Mittel und Kapazitäten in der Region verfügen, um Frieden und Stabilität zu gewährleisten. Die Kommunikationskanäle zwischen den USA und China blieben offen, und die USA hätten wiederholt zur Zurückhaltung aufgerufen und dazu, den Status quo nicht zu ändern.

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Am Mittwoch (Ortszeit) hatte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen bei einem Transitaufenthalt in den USA den Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, zu Gesprächen getroffen. Zudem empfing sie am Samstag in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, eine Delegation von US-Abgeordneten. Bereits im August vergangenen Jahres hatte der Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi in Taiwan hatte zu einer schweren Krise zwischen China und den USA geführt.

Der Status des demokratisch regierten Taiwans, das nur von wenigen Ländern als unabhängig anerkannt wird, ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. Die USA unterhalten wie viele andere Staaten mit Rücksicht auf die Volksrepublik China keine formalen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, sie haben diese 1979 zugunsten Chinas abgebrochen. Washington unterstützt das Land jedoch mit militärischer Ausrüstung.

© SZ/dpa/Reuters/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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