China:Elf Tote bei Gewalt in Unruheprovinz Xinjiang

Bei neuer Gewalt in Chinas Unruheprovinz Xinjiang sind am Samstag nach Angaben staatlicher Medien elf Menschen getötet worden.

Bei neuer Gewalt in Chinas Unruheprovinz Xinjiang sind am Samstag nach Angaben staatlicher Medien elf Menschen getötet worden. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, Angreifer hätten mit Äxten und Messern eine Polizeiwache in Serikbuya in der Präfektur Kashgar attackiert und zwei Beamte getötet. Bei der Abwehr des Angriffes hätten Sicherheitskräfte dann neun Bewaffnete erschossen. Zwei Polizisten seien verletzt worden.

In Xinjiang leben überwiegend muslimische Uiguren, die der chinesischen Zentralregierung die Unterdrückung ihrer religiösen Rechte vorwerfen. Ein Sprecher der in München beheimateten Aktivistengruppe Weltkongress der Uiguren stellte die Vorgänge vom Samstag anders dar als die staatlichen Medien: Chinesische Sicherheitskräfte seien gegen demonstrierende Uiguren vorgegangen, schrieb Dilxat Raxit in einer E-Mail. Mehrere Dutzend Uiguren seien festgenommen worden. Er verlangte von der Staatengemeinschaft "Sofortmaßnahmen", um zu verhindern, dass die Regierung auf uigurische Demonstranten schießen lasse.

Die seit Jahren schwelenden Spannungen in der im äußersten Westen gelegenen Provinz Xinjiang haben seit dem Frühjahr zugenommen. Ende Oktober war auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking ein Wagen in Flammen aufgegangen. Die Wageninsassen - drei Uiguren - sowie zwei Touristen kamen ums Leben. Die chinesischen Sicherheitsbehörden machten radikale uigurische Separatisten verantwortlich und sprachen von einem "Terroranschlag". In der Folge waren in Xinjiang mehr als 50 Menschen festgenommen worden. Einen Beweis für einen islamistischen Hintergrund sind die Behörden in Peking schuldig geblieben.

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