Es habe sich so angefühlt, "als wäre ich lebendig begraben gewesen", sagte die australische Journalistin Cheng Lei nach ihrer Freilassung vergangenen Monat über die drei Jahre im chinesischen Gefängnis. Um die Zeit rumzukriegen, habe sie in ihrem Kopf Gespräche mit ihrem Partner geführt und eine Radiostation erfunden: "Sarg FM". Vor ihrer Festnahme 2020 hatte sie für das chinesische Staatsfernsehen gearbeitet. Die Anklage warf ihr vor, Staatsgeheimnisse ans Ausland weitergegeben zu haben. Sie selbst sagt, sie habe die Sperrfrist für eine Regierungsmitteilung gebrochen; um wenige Minuten, bevor sie ohnehin offiziell verkündet wurde. Ein Urteil wurde nie gefällt.
Handelsstreit:Australien und China reden wieder miteinander
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Von Florian Müller, Shanghai
Das Politische Buch:Balancieren am Abgrund
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