Chile:Foltervorwürfe gegen Fujimori

Chilenische Anwälte klagen gegen Fujimori. Dem Ex-Präsidenen von Peru wird vorgeworfen, in den 90er Jahren schwere Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben. Doch Fujimoris Anwälte weisen die Klage zurück.

Chilenische Anwälte haben im Namen zweier peruanischer Mandanten in Santiago de Chile Klage gegen Perus früheren Präsidenten Alvaro Fujimori wegen Folter eingereicht. Chile, das im Jahr 2005 die Anti-Folter-Konvention unterschrieb, müsse in diesem Fall tätig werden, sagte Rechtsanwalt Hugo Gutiérrez.

Wegen der Fujimori zur Last gelegten schweren Menschenrechtsverletzungen könne auch die chilenische Justiz den früheren Präsidenten belangen. Die Folterfälle ereigneten sich den Angaben zufolge Anfang der 90er Jahre in peruanischen Gefängnissen.

Fujimoris Anmwaltsteam wies die Anklage mit der Begründung zurück, gegen ihren im chilenischen Exil lebenden Mandanten sei derzeit ein Berufungsverfahren bei der Zweiten Strafkammer des Obersten Gerichtshofs Chiles anhängig.

Die peruanische Justiz hatte das Verfahren vor zwei Wochen angestrengt, nachdem ein chilenischer Richter die von Peru beantragte Auslieferung Fujimoris mit der Begründung abgewiesen hatte, die in Peru gegen ihn erhobenen Anklagepunkte seien nicht stichhaltig.

Der 68-jährigen Fujimori ist in Peru unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption in mehreren Fällen angeklagt. Der Sohn japanischer Einwanderer war von 1990 bis 2000 peruanischer Staatschef. Nach seinem Rücktritt lebte er in Japan im Exil.

Im November 2005 reiste Fujimori überraschend nach Chile, wo er festgenommen, aber nach sechs Monaten gegen Kaution wieder freigelassen wurde. Wegen der Schwere der ihm zur Last gelegten Delikte hatte die chilenische Justiz vor mehr als einem Monat Hausarrest gegen Fujimori angeordnet. Diesen verbringt er in einer luxuriösen Wohnung im Norden der chilenischen Hauptstadt Santiago.

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