Chemiewaffen:Deutschland hilft Irak bei Vernichtung von C-Waffen

Deutschland wird dem Irak bei der Vernichtung seiner restlichen Chemiewaffen-Bestände behilflich sein. Seit Anfang dieser Woche bildet ein Institut der Bundeswehr in Munster dazu irakische Experten aus.

Deutschland hilft dem Irak bei der Vernichtung seiner restlichen Chemiewaffen-Bestände. Seit Anfang dieser Woche bilde ein Institut der Bundeswehr in Munster dazu irakische Experten aus, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. In Munster würden die Iraker im Umgang mit deutscher Technologie geschult, um die restlichen Chemiewaffen-Bestände des Regimes des früheren Staatschefs Saddam Hussein zu beseitigen.

Bis Jahresende werde die Bundesregierung dem Irak auch ein mobiles Labor mit modernen Detektions- und Messgeräten liefern, das an den Lagerstätten für chemische Kampfstoffe zum Einsatz kommen solle. Der Gesamtwert des Hilfspakets liege bei einer Million Euro.

"Irak wird damit in die Lage versetzt, die hochgiftige Hinterlassenschaft des Saddam-Regimes zu analysieren und ein technisches Konzept für ihre sichere und umweltgerechte Beseitigung zu erarbeiten", erklärte das Auswärtige Amt. Das Land werde dabei mit der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zusammenarbeiten, die die Einhaltung der Chemiewaffen-Konvention überwacht. Deutschland ist drittgrößter Beitragszahler der OPCW, die im Dezember mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird.

In Bunkern einer ehemaligen Chemiewaffen-Fabrik im Irak lagern Granaten mit dem Nervenkampfstoff Sarin, der im August auch bei dem Giftgas-Angriff in Damaskus eingesetzt wurde. Zudem befinden sich in dem Lager nach Angaben des Auswärtigen Amtes mehrere hundert Tonnen Chemikalien zur Produktion von C-Waffen. Die genaue Zusammensetzung und der Zustand der Kampfstoffe allerdings sind unbekannt.

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