Am fünfzehnten Tag im Charlie-Hebdo-Prozess flüstern die Zuschauer auf den Bänken, ob heute nicht noch mehr Polizisten da sind als gestern. Je konkreter ab Mitte September die erneuten Morddrohungen gegen Charlie-Mitarbeiter werden, desto mehr wächst die Zahl der Beamten, die mit Maschinenpistolen vor der Brust das gläserne Hochhaus am Pariser Stadtrand bewachen. Langsam kündigt sich an, was mittlerweile offenliegt: Hier im Justizpalast wird nicht nur eine traumatische Vergangenheit verhandelt. Sondern auch eine blutige Gegenwart.
"Charlie Hebdo"-Prozess:Liberté, Egalité, Brutalité
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Im "Charlie Hebdo"-Prozess in Paris wird gerade versucht, alte und neue Wunden zu heilen. Am Ende aber geht es um etwas Größeres: um das Selbstverständnis Frankreichs.
Von Nadia Pantel, Paris
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