An der Universität Göttingen haben nach Angaben der Polizei rund 260 Menschen einen Vortrag einer CDU-Politikerin verhindert. Demnach versammelten sich am Mittwochnachmittag mutmaßlich Studierende im und vor dem Hörsaal, pfiffen mit Trillerpfeifen, riefen laut, klopften an Fensterscheiben und trommelten auf Tische. Die Bundestagsabgeordnete Mareike Wulf, die über das Selbstbestimmungsgesetz der Bundesregierung sprechen wollte, begann wegen des Lärms nicht mit ihrem Vortrag, sie verließ den Hörsaal in Begleitung von Polizisten. Der CDU-nahe Studentenverband RCDS hatte die Politikerin eingeladen und auch über die sozialen Medien für den öffentlichen Vortrag geworben, der in einem kleinen Hörsaal der Hochschule stattfinden sollte. Daraufhin gab es vorab Kritik an dem Auftritt, weil Wulf „queerfeindliche“ Positionen vertrete. Zahlreiche CDU-Politiker, darunter Generalsekretär Carsten Linnemann, kritisierten die Störaktion am Donnerstag. Die Universität Göttingen teilte mit, dass sie generell im Sinne der Meinungsfreiheit erwarte, auch abweichende und provokant vorgetragene Äußerungen zu tolerieren. „Protest zu äußern, ist legitim, aber eine eingeladene Rednerin daran zu hindern, ihre Meinung überhaupt vorzutragen, entspricht nicht unserer Vorstellung von Diskussion“, hieß es in einer Mitteilung.
CDU-Politikerin an der Universität Göttingen:Studierende verhindern Vortrag
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