Ehemaliger CDU-Generalsekretär:Tauber kündigt politisches Karriereende an

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CDU-Politiker Peter Tauber zieht sich aus der Berliner Politik zurück. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

In einem Brief an die CDU-Mitglieder seines Wahlkreises teilt der 46-Jährige mit, 2021 nicht wieder für den Bundestag zu kandidieren. Er nennt "persönliche und familiäre" Gründe.

Der frühere CDU-Generalsekretär Peter Tauber beendet seine politische Karriere. In einem Brief an die Mitglieder seines Wahlkreises kündigte der jetzige Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium an, zur Bundestagswahl 2021 nicht mehr kandidieren zu wollen.

"Persönliche und familiäre Gründe haben mich nach reiflicher Überlegung zu dieser Entscheidung bewogen", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das die Funke-Mediengruppe zuerst berichtet hatte. "Dabei spielen nicht nur meine gesundheitliche Situation, sondern auch die Vorstellung, noch einmal neue berufliche Herausforderungen zu suchen und anzunehmen, eine Rolle", schreibt Tauber weiter.

Es sei kein Geheimnis, dass Familie ihm viel bedeute und er seinen Lebensmittelpunkt im hessischen Gelnhausen sehe. "Auf Dauer ist die Aufgabe in Berlin dem abträglich." Die vergangenen Jahre hätten ihn teils an seine Grenzen geführt. Der CDU bleibe er aber verbunden. Er werde sich auch bei der bevorstehenden hessischen Kommunalwahl einbringen.

Tauber war von Ende 2013 bis Anfang 2018 CDU-Generalsekretär. In dieser Zeit hatte er sich auch gegen innerparteilichen Widerstand für ein Einwanderungsgesetz und die doppelte Staatsbürgerschaft eingesetzt. Beides wird mittlerweile von der CDU vertreten. Der 46-Jährige warb auch dafür, die CDU "jünger, weiblicher und bunter" zu machen. Auch die Öffnung der Partei hin zu Lesben und Schwulen war ihm ein Anliegen - die Struktur- und Satzungskommission der CDU setzt sich aktuell dafür ein, die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) als sogenannte Sonderorganisation mit einem festen Platz in der Partei zu verankern.

Bereits vor der Bundestagswahl 2017 hatte Merkel Taubers Position geschwächt, indem sie den damaligen Kanzleramtsminister Peter Altmaier damit beauftragte, das Wahlprogramm zu schreiben. Ende 2017 wurde bekannt, dass Tauber an einer Darmerkrankung leidet. Wegen einer Blutvergiftung musste er sogar notoperiert werden. Im Februar 2018 zog er sich von seinem Posten als Generalsekretär zurück. Seine Nachfolgerin wurde die heutige Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Tauber ist seit 1992 CDU-Mitglied, von 2003 bis 2009 war er Landesvorsitzender der Jungen Union in Hessen. Seit Oktober 2009 sitzt der promovierte Historiker im Bundestag.

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