Union:Merz: Wer mit der AfD kooperiert, fliegt aus der Partei

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Friedrich Merz soll Ende Januar offiziell zum CDU-Vorsitzenden gewählt werden. (Foto: Metodi Popow/imago images)

Der designierte CDU-Chef kündigt an, eine "Brandmauer" zur Rechtspartei zu errichten. Zugleich geht er auf Ex-Kanzlerin Merkel zu: Er wünsche sich ein gutes Verhältnis zu ihr. "Wir haben Merkel völlig unterschätzt."

Der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz will eine Kooperation seiner Partei mit der AfD verhindern. "Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben", sagte Merz dem Spiegel. "Die Landesverbände, vor allem im Osten, bekommen von uns eine glasklare Ansage: Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an."

Er werde im Verhältnis zur AfD von Anfang an sehr konsequent sein, kündigte Merz an. "Wir sind nicht die XYZ-Partei, die mit jedem kann. Wir sind die CDU." Franz Josef Strauß habe mal gesagt, dass eine Jacke, die man einmal falsch zuknöpfe, sich oben nicht mehr korrigieren lasse. "Da hatte er recht."

Der 66-jährige Ex-Unionsfraktionschef war kürzlich bei einer CDU-Mitgliederabstimmung mit großer Mehrheit zum neuen Parteichef als Nachfolger von Armin Laschet auserkoren worden. Er soll auf dem Bundesparteitag am 21./22. Januar zum Parteivorsitzenden bestimmt werden. Merz warnte seine Partei, dass ein Weg zurück ins Kanzleramt nicht einfach werde. "Bei uns haben viele noch nicht kapiert, was es heißt, in der Opposition zu sein."

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Zugleich schlug er freundlichere Töne gegenüber Angela Merkel an, zu der er seit zwei Jahrzehnten ein schlechtes Verhältnis hat, und deutete an, die frühere Kanzlerin in seiner Amtszeit einbinden zu wollen. "Ich würde mich freuen, wenn Angela Merkel und die CDU auch in Zukunft beieinanderbleiben, an mir wird es jedenfalls nicht scheitern", sagte Merz. "Ich möchte zu allen meinen lebenden vier Vorgängern ein gutes Verhältnis haben. Der anständige Umgang miteinander ist ein Teil der DNA unserer Partei. Zuletzt war das Binnenklima bei uns schwierig. Ich will es verbessern."

Merz war im Jahr 2002 von der damaligen CDU-Vorsitzenden Merkel aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag gedrängt worden. Er musste sich damals mit einem Vizeposten zufriedengeben, im Jahr 2009 schied er aus der Politik aus. Nun gesteht er ein, ihre Leistung in der Partei zu wenig gewürdigt zu haben. "Wir haben Merkel völlig unterschätzt", sagte Merz unter Bezug auf die Zeit vor Merkels Aufstieg. "Schauen Sie sich mal unsere Führung vor gut 20 Jahren an: Kohl, Schäuble, Rühe, Koch, Wulff, Müller. Frauen haben in der Führung damals praktisch keine Rolle gespielt." Merkel sei "ein frauenpolitischer Schrittmacher" für die CDU gewesen.

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