CDU-Krise:Günther kritisiert Debatte "von älteren Männern"

CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther und Kanzlerin Angela Merkel

Daniel Günther und Angela Merkel 2017 bei einer Wahlkampfveranstaltung.

(Foto: Carsten Rehder/dpa)
  • CDU-Präsidiumsmitglied Daniel Günther verteidigt die Kanzlerin gegen die Kritik und bezeichnet die Debatte als von "älteren Männern geführt".
  • Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz hatte zuvor das Erscheinungsbild der Bundesregierung als "grottenschlecht" bezeichnet und vor allem Merkel heftig attackiert.

Nach der Kritik an Angela Merkel hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU) die Kanzlerin in Schutz genommen. Es sei sehr offensichtlich, "dass es hier eher darum geht, alte Rechnungen zu begleichen", sagte das beratende Mitglied des CDU-Präsidiums in einem Interview des ZDF. "Ich hab wenig Verständnis dafür." Es sei eine Debatte, "die von älteren Männern geführt wird".

Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz hatte nach der Landtagswahl in Thüringen das Erscheinungsbild der Bundesregierung als "grottenschlecht" bezeichnet und vor allem Merkel heftig attackiert. Die CDU musste bei der Abstimmung heftige Verluste hinnehmen.

Natürlich müsse nach einem Wahlergebnis wie in Thüringen eine sorgsame Analyse erfolgen, und ohne Zweifel sei es so, "dass auch die Situation auf Bundesebene nicht geholfen hat, um ein ordentliches Ergebnis hinzubekommen", sagte Günther. Insofern sei es in Ordnung, eine kritische Debatte auch innerhalb der Partei zu führen. Ihn erinnere das aber an die Situation, in die die SPD geraten sei: "Man fängt an, sich sozusagen von eigenen Entscheidungen zu distanzieren, die man mal getroffen hat."

Jetzt gehe es darum, die Lebensleistung Merkels zu kritisieren, mit der die CDU vier Wahlen gewonnen habe, und schlecht über die eigene Arbeit zu sprechen. "Ich halt das nicht für hilfreich, gerade wenn das von der Seitenlinie kommt, von Menschen, die mal Verantwortung für die Union getragen haben, aber das ist auch lange vorbei." Immer dann, wenn es möglich sei, eine Schlagzeile zu produzieren, dann sehe man etwas von ihnen. Und wenn es darum gehe, wirklich auch für die Partei zu arbeiten, dann "machen sie sich wieder vom Acker". "Das, finde ich, ist wirklich unverantwortlich. Und von daher halte ich das schlicht und ergreifend für keinen guten Stil", sagte Günther.

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