CDU: Führungsdebatte:Beust nennt Kanzlerin Merkel zu zögerlich

Hamburgs Bürgermeister lobt das schwarz-grüne Modell - und kritisiert die Kanzlerin und die eigene Partei.

Der Regierungsstil von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) ab und an zu zögerlich. "Ich schätze sie sehr, aber sie ist extrem vorsichtig", sagte Beust der Welt. "Ich würde manchmal mehr Risiken eingehen."

Hamburg Bürgermeister Ole von Beust (CDU) ddp

Regiert mit einer schwarz-grünen Koalition: Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust

(Foto: Foto: ddp)

Der Chef von Deutschlands erster schwarz-grünen Koalition auf Landesebene betonte, wenn er etwas für richtig halte, "setze ich mich dafür ein und kämpfe notfalls auch".

Beust sieht FDP Hamburg "am Boden"

Konkret zählte er dazu die umstrittene Schulreform, über die voraussichtlich im Sommer nun per Volksentscheid entschieden wird.

Beust kritisierte auch die eigene Partei. "Die CDU tut sich manchmal sehr schwer, erkannte gesellschaftspolitische Veränderungen nachzuvollziehen."

Der Bürgermeister nannte dabei das Thema Integration. "Wir haben 20 Jahre das Schild vor uns hergetragen: Deutschland ist kein Einwanderungsland. Da kamen jährlich schon Hunderttausende Neubürger zu uns. Wir hatten Angst, Stammwähler zu vergraulen."

Schwarz-Grün habe sich in Hamburg als ein politisches Modell mit Zukunft gezeigt. "Ich würde immer empfehlen, diese Option als erste aufrechtzuerhalten."

Die SPD sei in Hamburg "inhaltlich völlig am Ende und personell schlecht aufgestellt" und die "FDP liegt am Boden".

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