Natürlich ist die Lage für Armin Laschet, Norbert Röttgen und Friedrich Merz nicht einfach. Es ist noch keine drei Wochen her, dass ihr Wettbewerb um den CDU-Vorsitz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Jetzt ist der Wahlparteitag auf unbestimmte Zeit verschoben, und selbst im politischen Berlin interessiert sich wegen der Corona-Krise kaum noch einer für die CDU. Es geht jetzt um Leben und Tod - und nicht mehr um Laschet, Röttgen und Merz.
"Erst das Land, dann die Partei und dann die Person" - die Gesundheit der Menschen habe Vorrang, das hat die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer kundgetan. Und alle drei Nachfolge-Kandidaten haben zugesagt, ihren Wettbewerb einzustellen. Doch schon wenige Stunden danach hat Röttgen seine Forderung nach einer Mitgliederbefragung wiederholt. Und Merz stellte am nächsten Tag die neue Leiterin seines Bewerbungs-Teams vor. Röttgen und Merz haben damit zumindest den Eindruck erweckt, dass für sie die eigene Bewerbung noch immer wichtiger ist als die Corona-Krise.
Ja, auch der Bundestag hat noch am Donnerstag sein Programm abgespult wie immer. Und einige Ministerpräsidenten haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber wer - wie Röttgen und Merz - Kanzler werden will, dem darf derlei nicht passieren.