Man könnte ja auch mal versuchen, sich in die Union hineinzuversetzen und die Sache positiv zu betrachten. CDU und CSU haben es gemeinschaftlich immerhin fertiggebracht, von einer Menge anderer Sorgen abzulenken. Über die Masken- und die Aserbaidschanaffäre redet kaum noch jemand. Auch für die sogenannten politischen Mitbewerber ist gerade wenig Aufmerksamkeit übrig. Falls es tatsächlich noch andere Parteien in diesem Land geben sollte, bitte mal beim Wahlvolk melden. Das öffentliche Interesse an der Unionsfraktion hat unter der Woche dagegen ungeahnte Ausmaße erreicht, was natürlich an den Stargästen Armin Laschet und Markus Söder lag. Und ja, es soll sogar Abgeordnete der Union geben, die die Fraktionssitzung mit den beiden Parteichefs als eine "Sternstunde des Parlamentarismus" erlebt haben wollen.
CDU:Die Götter des Gemetzels
Lesezeit: 11 min
Laschets und Söders Schwierigkeiten, sich einstimmig darauf zu einigen, wen von sich beiden sie besser finden, mögen sich gerade noch nachvollziehen lassen.
(Foto: Michael Kappeler/dpa)Egal wie die Sache mit Laschet und Söder ausgeht, nach dem Schauspiel der vergangenen Tage könnte man fast glauben, die Union will sich selbst abschaffen. Und das Publikum fragt sich: Gibt's nichts Wichtigeres?
Von Roman Deininger, Nico Fried, Boris Herrmann und Robert Roßmann
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Essen und Trinken
Die unterschätzte Kunst der Salatsauce
Entertainment
"Was wir an Unsicherheit und Komplexen haben, kann ein krasser Motor sein"
Shane MacGowan im Interview
"Ich habe nichts verpasst"
Beziehung
"Es gibt keinen perfekten Zustand der Selbstliebe"
Generationengerechtigkeit
Diese jungen Leute müssen exakt gar nichts