Union:Bouffier will Kanzlerkandidaten schnell küren

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Volker Bouffier (CDU) meint zur K-Frage: "Es wäre sehr wichtig, dass das dann nicht noch lange rausgezögert wird." (Foto: Arne Dedert/dpa)

Die Entscheidung dürfe nach der Wahl des neuen CDU-Chefs nicht weiter hinausgezögert werden, so der CDU-Bundesvize. CSU-Chef Söder warnt hingegen vor einer Kanzlerkandidatenkür mitten in der Corona-Krise.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier hat sich für eine schnelle Kür des Kanzlerkandidaten der Union nach der Wahl des neuen CDU-Bundesvorsitzenden ausgesprochen. Die Entscheidung zum Kanzlerkandidaten gehe nur mit CDU und CSU gemeinsam, sagte der hessische Ministerpräsident in Wiesbaden.

Der neue CDU-Bundesvorsitzende müsse daher sehr schnell mit CSU-Chef Markus Söder einen Weg finden, wie man zusammenkomme. "Und dann bleibe ich bei meiner Haltung: Es wäre sehr wichtig, dass das dann nicht noch lange rausgezögert wird."

Union
:Laschet will K-Frage erst im März klären

Während für die SPD schon lange klar ist, dass Olaf Scholz ihr nächster Kanzlerkandidat sein wird, ist noch immer fraglich, wer CDU und CSU in die Bundestagswahl 2021 führt. Armin Laschet will diese Frage erst zwei Monate nach der Wahl des CDU-Vorsitzenden klären.

Mitte Januar soll der Nachfolger von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gekürt werden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen treten für den Posten an.

Auf die Frage, ob er einen Favoriten für das Amt des CDU-Chefs habe, sagte Bouffier: "Ja, aber den werde ich jetzt nicht nennen." Das Wichtigste sei, "dass wir nach der Wahl alle beieinander bleiben", betonte der Regierungschef. "Das wird nicht einfach. Aber ich bin zuversichtlich, dass das gelingt."

Nach Söders Ansicht hingegen sollte die Union ihren Kanzlerkandidaten erst nach der Corona-Krise küren. "Es wäre mitten in der Pandemie meiner Meinung nach falsch. Erst nach dem Abklingen, beziehungsweise im Frühjahr, wenn wieder Land in Sicht ist, macht es Sinn, diese personelle Entscheidung zu treffen", sagte der bayerische Ministerpräsident in München.

Gegenüber einem Frühstart vor den Landtagswahlen im März sei er skeptisch. Am 14. März stehen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz Landtagswahlen an. "Für die Menschen ist es im Moment unwichtig, ob es im Januar eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur gibt", sagte Söder. Die Politik sollte sich jetzt erstmal auf die Bekämpfung der Pandemie konzentrieren. "Für alles andere ist danach genügend Zeit."

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