Demonstrationen:Zehntausende protestieren gegen Union und AfD

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Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Migrationspläne von Union und AfD halten vor der CDU-Bundesgeschäftsstelle ihre Handylampen in die Höhe. Sechs Demonstrierende halten den Schriftzug „Resist“ (sich widersetzen, wehren) vor sich. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Bundesweit versammeln sich Menschen, um gegen die gemeinsame Abstimmung der Konservativen mit der in Teilen rechtsextremistischen Partei zu demonstrieren. Bilder von den Kundgebungen.

Zehntausende Menschen haben bundesweit gegen die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD sowie gegen einen Rechtsruck protestiert. In Berlin versammelten sich am Abend mehrere Tausend Menschen vor der CDU-Parteizentrale. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf etwa 6000. In München demonstrierten demnach etwa 7000 Menschen vor der CSU-Parteizentrale.

CDU und CSU hatten am Mittwoch im Bundestag gemeinsam mit den Stimmen der AfD und der FDP einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedet. Dieser sieht Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen vor. An zahlreichen Orten in Deutschland fanden am Abend zumeist friedliche Proteste statt.

Zu der Kundgebung in München hatte das Bündnis „München ist bunt!“ unter dem Motto „Sei die Brandmauer!“ aufgerufen. Auch in anderen bayerischen Städten gingen Menschen gegen Kooperationen mit der AfD auf die Straße.

Vor der CSU-Zentrale in München halten Demonstrierende Plakate mit den Worten „Nie wieder ist jetzt“ und „Kein Platz für Rassismus“ in die Höhe. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

In Düsseldorf nahmen laut Polizei rund 2500 Menschen an einer Protestaktion teil. In Münster demonstrierten nach Polizeiangaben rund 2800 Menschen. Auch in Köln, Dortmund, Duisburg und Essen sollten am Donnerstag und in den kommenden Tagen Demonstrationen stattfinden, die sich gegen die AfD und eine Zusammenarbeit der Union mit ihr richten.

„Wenn die Falschen zustimmen, würde ich mal die Entscheidung überdenken“, hat eine Demonstrantin in Düsseldorf auf ihr Schild geschrieben. (Foto: Roberto Pfeil/dpa)

In Hannover versammelten sich nach Polizeiangaben rund 7000 Menschen. Auf der Kundgebung sprachen auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne).

Tausende Menschen füllen den Opernplatz in Hannover. (Foto: Michael Matthey/dpa)

In Freiburg gingen ebenfalls mehrere Tausend Menschen auf die Straße. Die Polizei ging in einer ersten Schätzung von bis zu 11 000 Demonstrantinnen und Demonstranten aus. Unter dem Motto „Brandmauer verteidigen“ versammelten sie sich am Platz der Alten Synagoge in der Altstadt.

In Freiburg gehen die Menschen „für Vielfalt und Solidarität – gegen Rechtsextremismus“ auf die Straße. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Auf dem Römerberg in Frankfurt am Main kamen Demonstranten unter dem Motto „Merz & AfD stoppen – Asylrecht verteidigen“ zusammen. Die Polizei sprach anderthalb Stunden nach Beginn von 6000 bis 6500 Teilnehmern. „Es ist ein reger Zulauf zu erkennen“, sagte ein Sprecher.

Demonstranten protestieren mit Fahnen und Plakaten auf dem Römerberg in Frankfurt am Main. (Foto: Boris Roessler/dpa)

In Mainz demonstrierten rund 4000 Menschen vor der Landesgeschäftsstelle der CDU. Es seien deutlich mehr Menschen gekommen als erwartet, sagte ein Polizeisprecher. Dort wurde auf zahlreichen Plakaten Kritik an Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz geäußert. Zu der Kundgebung unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt! Demonstration für Herz statt Merz“ hatten unter anderem die Grüne Jugend Mainz und die Mainzer Jusos aufgerufen.

In Mainz protestieren Menschen vor der Zentrale der CDU Rheinland-Pfalz. (Foto: Christian Schultz/dpa)

In Kiel demonstrierten 1500 Menschen vor der CDU-Zentrale. Das Vorgehen der CDU sei ein „Tabubruch mit fatalen Folgen“, hieß es in dem Demo-Aufruf der Zentralen Bildungs- und Beratungsstellen für Migrant:innen. In Lübeck fand eine Kundgebung unter dem Motto „Die Brandmauer ist gefallen“ statt.

Mehrere Tausend Menschen gingen auch in Leipzig gegen die CDU-Pläne für eine schärfere Migrationspolitik auf die Straße. Die Polizei ging von 5000 Demonstrantinnen und Demonstranten aus. Sie versammelten sich unter dem Motto „Merz & AfD stoppen – Asylrecht verteidigen – Brandmauer wieder aufbauen!“ in der Innenstadt.

Bunter Protest in Leipzig, wo Tausende Menschen eine symbolische Brandmauer errichten wollen. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

In Sachsens Landeshauptstadt Dresden versammelten sich mehrere Hundert Menschen. An der Kundgebung nahmen auch Politiker der SPD, der Linken und der Grünen teil, darunter Sachsens stellvertretende Ministerpräsidentin, Sozialministerin Petra Köpping (SPD).

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