Castortransport:Über den Fluss

Castor-Transport auf dem Neckar

Foto: Uwe Anspach/dpa

An der Anlegestelle des Atomkraftwerkes in Obrigheim am Neckar startete der erste Transport von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Fluss.

Sommeridylle mit Polizeiboot: An der Anlegestelle des Atomkraftwerkes in Obrigheim am Neckar ist am frühen Morgen ein mehr als 100 Meter langer Schubverband zum Ablegen bereit; beladen ist er mit drei Castoren. Die Behälter mit 342 verbrauchten Brennelementen sind für ein Zwischenlager in Neckarwestheim bestimmt - es ist der erste Transport von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Fluss. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gelingt es Umweltaktivisten, den Transport mit einer spektakulären Aktion deutlich zu verzögern. Vier Mitglieder der Organisation Robin Wood seilen sich mit einem Transparent von einer Brücke ab; sie haben im Stahlgerippe an der Unterseite übernachtet. Der Schubverband muss mehrere Stunden anhalten, bis speziell geschulte Polizisten sich ebenfalls abgeseilt und den Weg frei gemacht haben. In Heilbronn gibt es eine kleinere Demonstration gegen den Transport auf der Wasserstraße. Atomkraft-Gegner kritisieren den Transport des gefährlichen Atommülls, solange es noch keine langfristige Lagermöglichkeit gibt. Baden-Württembergs grüner Umweltminister Franz Untersteller hält per Twitter dagegen: "Das Zeug ist da!" Dafür müsse man nun auch Verantwortung übernehmen.

Nach 13 Stunden Fahrt kommt das Spezialschiff im Zwischenlager Neckarwestheim an.

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