Castor-Transport unterwegs nach Gorleben:Wasserwerfer gegen Laternen

Während es im Wendland zu einer ersten Eskalation zwischen Atomkraft-Gegnern und Polizei kam, rollte der Zug mit elf Behältern mit hochradioaktivem Material ungestört Richtung Deutschland. Die Aktivisten rufen zu neuen Protesten. Indes hat der Zug im Saarland einen Zwischenstopp eingelegt.

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Demonstrators Protest Castor Nuclear Waste Transport

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Noch ist der aus dem französischen La Hague Castortransport hunderte Kilometer von seinem Bestimmungsort, dem Zwischenlager Gorleben im niedersächsischen Wendland entfernt. Doch in Metzingen, etwa 30 Kilometer von Gorleben entfernt, formieren sich bereits am Donnerstag hunderte Demonstranten zum Widerstand.

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In Hitzacker bei Metzingen protestieren Atomkraftgegner mit einem Laternenumzug gegen den herannahenden hochradioaktiven Müll, ...

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... anschließend versuchen Aktivisten, die Bahngleise zu besetzen. Die Polizei spricht von gut 800 Demonstranten vor Ort, die Bürgerinitiative dagegen von etwa 1400.

Castor-Transport - Protest Metzingen

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Das Rote Kreuz richtet eine Sanitätsstelle ein, die am Donnerstagabend auch gebraucht wird: Zwischen den Einsatzkräften der Polizei und den Demonstranten kommt es noch am Abend zu Rangeleien, bei denen nach unterschiedlichen Angaben etwa acht Beamte und zwischen einem Dutzend und 20 Aktivisten verletzt werden.

Castor-Transport - Protest Metzingen

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Die Polizei geht massiv gegen die Proteste in Metzingen vor. Einige Atomkraftgegner warfen am Donnerstagabend angeblich Steine, Farbbeutel und Böller auf Polizisten. Die Beamten benutzen Reizgas und Pfefferspray gegen die Kernkraftgegner, was die Polizei aber nicht bestätigen will. An einer Bundesstraße ...

Castor-Transport - Protest Metzingen

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... setzt die Polizei Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein. Vier Aktivisten werden festgenommen. Eine Vielzahl der Demonstranten dort seien als gewaltbereit einzustufen, sagt Polizeisprecher Kai Richter am Abend.

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Bereits am Mittwoch hatten Sicherheitskräfte in Frankreich Schlagstöcke und Tränengas gegen Castor-Gegner eingesetzt, die in Sperrzonen vordringen wollten. 16 Demonstranten wurden dort festgenommen. Die französische Anti-Atom-Organisation "Sortir du nucléaire" hatte bei der Fahrt des Castor-Zugs durch Frankreich in zwei Metern Entfernung ein Strahlenwert von 1,65 Mikro-Sievert gemessen - ein Vielfaches des in Deutschland gültigen Grenzwertes.

Demonstrators Protest Castor Nuclear Waste Transport

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Die Polizei verteidigt den Wasserwerfer-Einsatz vom Donnerstag. "Straßenblockaden werden nicht mehr hingenommen", sagt der Sprecher der Bundespolizei, Fabian Hüppe. Die Einsatzkräfte kündigen weiterhin ...

Demonstrators Protest Castor Nuclear Waste Transport

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... ein konsequentes Einschreiten gegen gewaltbereite Demonstranten an: Lüneburgs Polizeipräsident Friedrich Niehörster warnt, man werde konsequent gegen Straftäter vorgehen. Die Einsatzkräfte würden keine Delikte wie das Schottern der Gleise dulden. "Die Polizei wird sich beherzt dagegenstemmen", sagt der Polizeipräsident.

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Im Wendland wollen die Atomkraftgegner trotzdem weitere Aktionen auf den Bahnschienen unternehmen. Die Kampagne "Schottern" erklärt, sie werde wieder Steine aus den Gleisen entfernen und so den Zug aufhalten.

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Am Freitagmorgen überquert der Zug mit den elf Spezialbehältern die deutsch-französische Grenze nahe Saarbrücken. An mehreren Stellen entlang möglicher Transportstrecken riuen Atomkraftgegner zu Protesten auf: In Speyer ist eine Kundgebung gegen den Transport geplant, schon am Donnerstag haben Atomkraftgegner in Rheinland-Pfalz und Hessen friedlich gegen den Castor-Zug demonstriert. Im pfälzischen Berg versammelen sich nach Angaben der Polizei erwa 250 Demonstranten. In Nordhessen verüben Unbekannte einen Brandanschlag auf Signalanlagen der Bahn. Die Flammen beschädigten Leitungen.

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Bevor der Zug in Neunkirchen einen Zwischenstopp machen kann, werden einige Atomkraftgegner von Polizeibeamten von den Gleisen getragen.

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Dann hält der Castor-Transport für einen Lokwechsel in der saarländischen Stadt. Es handele sich um einen geplante Unterbrechung der Fahrt, bei der Lok und Personal ausgetauscht würden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Dies werde längere Zeit in Anspruch nehmen. Er lässt offen, wann genau der Zug mit dem hoch radioaktivem Abfall seine Fahrt fortsetzen wird.

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Im Wendland stecken Atomkraftgegner am Nachmittag zwei Polizeifahrzeuge in Brand.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/AFP/leja/mcs
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