Caracas:Venezuela weist US-Diplomaten aus

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die Ausweisung von drei US-Diplomaten angeordnet. Der Staatschef wirft den Angehörigen der amerikanischen Botschaft "Sabotage" vor - jetzt hätten sie 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro verweist drei US-Diplomaten des Landes. Er habe Außenminister Elías Jaua entsprechende Instruktionen erteilt, sagte Maduro am Montag in einer Rede. Er warf den Angehörigen der US-Botschaft vor, in "Sabatoge-Akte" verwickelt zu sein. "Yankees go home! Raus aus Venezuela!", rief Maduro weiter.

Der Staatschef betonte, die Diplomaten Kelly Keiderling, Elizabeth Hunderland und David Mutt hätten jetzt 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen. Die Angehörigen der amerikanischen Botschaft finanzierten nach den Worten Maduros nicht nur die venezolanische Opposition, sondern hätten mit ihr auch Pläne geschmiedet, die Wirtschaft und die Stromversorgung des Landes zu sabotieren. Sie hätten sich mit Angehörigen der "extremen Rechten" in Venezuela getroffen, diese finanziert und ermutigt. "Ich habe Beweise in meinen Händen", sagte Maduro.

Keine offizielle Nachricht

Ein Sprecher des US-Außenministeriums wies die Vorwürfe gegen die Diplomaten umgehend zurück. Der Sprecher betonte, man habe Maduros Erklärungen im Fernsehen zwar gesehen, aber keine offizielle Nachricht über die Ausweisung erhalten.

Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind schon seit der Amtszeit von Maduros verstorbenem Vorgänger Hugo Chávez äußerst schwierig. Seit 2010 gibt es in den Ländern keinen Botschafter des jeweiligen anderen Staates mehr.

Im März dieses Jahres wurden zwei US-Militärattachés in Venezuela unter dem Vorwurf ausgewiesen, einen Sturz der Chávez-Regierung geplant zu haben. Mitte September beschuldigte Maduro die USA, ihm Überflugrechte für eine geplante Chinareise zu verweigern. Washington wies die Darstellung zurück. Kürzlich sagte Maduro zudem seine Teilnahme an der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York wegen angeblicher Drohungen gegen ihn ab.

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