AfD:Bystron soll im Europawahlkampf nicht mehr auftreten

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Gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron wird wegen möglicher Bestechlichkeit und Geldwäsche ermittelt. Er weist alle Vorwürfe zurück. (Foto: Carsten Koall/dpa)

Der AfD-Politiker steht wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck. Nun fordern die Parteichefs Weidel und Chrupalla Berichten zufolge, er solle auf Wahlkampfveranstaltungen für die AfD verzichten.

Der unter Druck geratene AfD-Politiker Petr Bystron soll im Europawahlkampf keine Auftritte für die Partei absolvieren, bis die Vorwürfe gegen ihn geklärt sind. Das fordern die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla in einem Brief, über den das "ARD-Hauptstadtstudio" und "ZDF heute" berichten.

Das bayerische Landeskriminalamt ermittelt wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche gegen den Bundestagsabgeordneten, der auf Platz zwei der Europawahlliste der Partei steht. Am Donnerstag hob der Bundestag deshalb Bystrons Immunität auf und Polizisten durchsuchten sein Abgeordnetenbüro sowie weitere Räume in Bayern und auf Mallorca.

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Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung geht es bei den Ermittlungen um knapp 35 000 Euro, die Bystron Mitte März im Abstand von drei Tagen mehreren Tranchen auf ein Bankkonto einer ihm gehörenden Firma eingezahlt haben soll.

Bystron und Europawahl-Spitzenkandidat Maximilian Krah sind wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und möglicher Geldzahlungen seit Wochen in den Schlagzeilen. Die EU-Staaten beschlossen am Freitag gegen die Plattform "Voice of Europe", wo Interviews mit beiden Politikern erschienen sind. Das Portal steht unter Verdacht, prorussische Propaganda in der EU verbreitet und Geld an europäische Politiker gezahlt zu haben. Es wird nun in der gesamten EU gesperrt.

Bystron wies Berichte über Geldzahlungen von "Voice of Europe" an ihn mehrfach zurück. Das Ermittlungsverfahren bezeichnete er gegenüber Zeit online als politisch motiviert. "Das Verfahren wird eingestellt werden, wenn die Wahl vorbei ist", zitierte ihn das Portal am Donnerstag. "Das wird uns bei den Wahlen einige Stimmen kosten." Andere Wähler würden aber zur AfD halten: "Diejenigen, die die Geschichte unserer von Gegenkampagnen beschädigten Partei kennen, wird das nicht abschrecken."

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