Bundesweite Großrazzia:Mutmaßliche Syrien-Kämpfer festgenommen

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Radikale Dschihadisten in Berlin, Bonn und Frankfurt am Main? Mehr als 100 Beamte gehen in Deutschland gegen mutmaßliche Mitglieder von Terrorgruppen vor, die in Syrien aktiv sind - es kommt zu Festnahmen in drei Städten.

Bei einem bundesweiten Einsatz gegen mutmaßliche Mitglieder einer in Syrien aktiven Terrorgruppe hat es drei Festnahmen gegeben - darunter eine in Berlin. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, hatten sich zwei der drei Festgenommenen in Syrien der ausländischen Vereinigung "Islamischer Staat im Irak und Großsyrien" (Isil) angeschlossen. Die Isil gilt als radikalste Dschihadisten-Gruppe im syrischen Bürgerkrieg. Sie wird für Anschläge, Entführungen und Erschießungen verantwortlich gemacht.

Generalbundesanwalt Harald Range erklärte zu dem Einsatz: "Die heutigen Maßnahmen zeigen, dass gewaltsame Konflikte wie der in Syrien sich unmittelbar auf uns in Deutschland auswirken." Gerade von Rückkehrern aus Syrien gingen Gefahren für die deutsche Bevölkerung aus.

Bei der Razzia waren mehr als 100 Beamte der GSG 9, des Bundeskriminalamts und mehrerer Landespolizeibehörden im Einsatz. Die Sicherheitskräfte durchsuchten insgesamt zehn Wohnungen in Berlin, Bonn und Frankfurt am Main, darunter auch Wohnungen fünf weiterer Beschuldigter.

In Berlin nahmen Beamte den 35 Jahre alten Deutschen Fatih K. fest. Er soll sich von Juli bis September 2013 an Kämpfen paramilitärischer Einheiten im syrischen Bürgerkrieg beteiligt sowie Propagandamaterial hergestellt haben. Zudem soll er auch noch der Terrorgruppe "Junud Al-Sham" angehört haben. In Frankfurt wurde der 26-jährige Türke Fatih I. festgenommen, der sich in Syrien der Isil angeschlossen haben soll. Nach seiner Rückkehr im Januar nach Deutschland soll er versucht haben, Geld und Sachmittel für die Vereinigung zu beschaffen.

Die Deutsch-Polin Karolina R. schließlich soll die Isil durch vier Zahlungen mit insgesamt knapp 4800 Euro unterstützt haben. Die 27-Jährige wurde in Bonn festgenommen. Alle drei Verdächtigen sollten noch am Montag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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