Süddeutsche Zeitung

Bundeswehr:Waffen bei mutmaßlich rechtsextremen Reservisten gefunden

Die Polizei soll einem Bericht nach bei dem Mann aus Niedersachsen Gegenstände in dessen Wohnhaus und an seinem Arbeitsplatz sichergestellt haben, darunter eine Panzer-und eine Handgranate.

Bei einem mutmaßlich rechtsextremen Bundeswehr-Reservisten hat die Polizei bereits am vergangenen Freitag Waffen sichergestellt, wie der Spiegel nun berichtet. Im Wohnhaus des Mannes im niedersächsischen Wriedel sei eine Panzer-und eine Handgranate sowie eine zerlegte Langwaffe sichergestellt worden. Bei der Waffe handele es sich vermutlich um ein Schreckschussgewehr. In der Werkstatt einer Bundeswehr-Kaserne in Munster stellte die Polizei ein Abschussgerät für Panzergranaten, eine Minensuchgerät, eine Langwaffe und ein Magazin sicher. Dort hatte der 50-Jährige gearbeitet. Inwieweit die Kriegswaffen funktionstüchtig sind, wird noch gutachterlich untersucht. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lüneburg wollte am Freitag die konkreten Funde nicht bestätigen.

Bereits am 4. Juli hatte das Landeskriminalamt Niedersachsen mitgeteilt, dass bei Durchsuchungen von zehn Objekten in Munster, Wriedel, Rinteln, Bückeburg, Minden und Waren (Müritz) diverse Waffen, Waffenteile, Munition, elektronische Speichermedien sowie Tonträger gefunden worden waren. Ermittelt wird gegen sechs Beschuldigte. Bei einem Verdächtigen in Rinteln (Niedersachsen) fand die Polizei eine Langwaffe, Munition und ein Zielfernrohr. Außerdem horteten die Beschuldigten in Rinteln und in Minden (NRW) Luftgewehre.

Der Militärgeheimdienst MAD hatte laut Spiegel bei dem Reservisten eine Liste mit Telefonnummern, Adressen und anderen privaten Daten von 17 deutschen Spitzenpolitikern und Prominenten gefunden, die schon länger in rechtsextremen Kreisen kursieren soll. Außerdem sei der Mann in einer rechtsextremen Whatsapp-Gruppe aktiv gewesen.

Der Mann wurde sofort aus seinem laufenden Einsatz genommen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur endete sein Reservedienst am 26. Juni. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz.

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