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Bundeswehr schickt Patriot-System in die Türkei:Raketen auf der Reise

Transporter, Feldjägerfahrzeuge, Bürocontainer - all das braucht die Bundeswehr für die Vorbereitung des Einsatzes des Patriot-Flugabwehrsystems an der türkisch-syrischen Grenze. Bundeswehr-Soldaten haben das militärische Gerät auf ein Schiff verladen - in wenigen Wochen soll es die Türkei erreichen.

Transporter, Feldjägerfahrzeuge, Bürocontainer - all das braucht die Bundeswehr für die Vorbereitung des Einsatzes des Patriot-Flugabwehrsystems an der türkisch-syrischen Grenze. Bundeswehr-Soldaten haben das militärische Gerät auf ein Schiff verladen - in mehr als einem Monat soll es die Türkei erreichen. Die Bundeswehr hat im Hafen von Lübeck-Travemünde damit begonnen Teile des Flugabwehrsystems Patriot zu verladen. Der dänische Frachter "Suecia Seaways" soll die etwa 300 Fahrzeuge und Anhänger sowie mehr als 130 Container auf dem Seeweg in die Türkei transportieren.

Das Schiff solle noch am Abend Richtung Türkei aufbrechen, sagte der stellvertretende Kommandeur des Logistischen Zentrums der Bundeswehr, Oberst Klaus-Dieter Cohrs. Die Raketen selbst würden an einem anderen Hafen dazugeladen. Dieser solle aber aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden. Voraussichtlich am 21. Januar wird das Schiff den Mittelmeerhafen von Iskenderun in der Türkei erreichen. Anschließend wird die Ausrüstung auf dem Landweg ins etwa 200 Kilometer entfernte Kahramanmaras im Süden des Landes gebracht. Dort soll das Flugabwehrsystem stationiert werden, um ein mögliches Übergreifen des bewaffneten Konflikts in Syrien auf die benachbarte Türkei zu verhindern.

Wegen der angespannten Lage hatte die Türkei ihre Nato-Partner um Hilfe gebeten. Deutschland, die USA und die Niederlande entsenden deshalb je zwei Patriot-Raketeneinheiten.

Seit dem frühen Morgen rollen die Fahrzeuge in den Bauch des Schiffes und werden festgezurrt: Geländewagen, Feldjägerfahrzeuge, Tieflader mit Büro-und Fernmeldecontainern.

Vom niederländischen Eindhoven aus flog inzwischen das deutsche Vorauskommando gemeinsam mit etwa 30 niederländischen Soldaten in die Türkei, um dort den Patriot-Einsatz vorzubereiten. Angaben des Bundeswehrsprechers zufolge solle das Flugabwehrsystem Anfang Februar einsatzbereit sein. Bis dahin sollen insgesamt bis zu 400 deutsche Soldaten in die Türkei verlegt werden.

Bereits am 6. Januar hatten sich insgesamt fünf Konvois der Patriot-Raketenabwehrstaffeln auf den Weg nach Lübeck-Travemünde gemacht.

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