Sahelzone:Deutschland zieht seine letzten Soldaten aus Niger zurück

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Ein Bundeswehrsoldat am Stützpunkt Niamey. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Nach dem Militärputsch wollte die Bundeswehr ihren letzten Stützpunkt in Westafrika aufrechterhalten. Doch eine Einigung mit der Junta ist gescheitert. Ein Rückschlag für die Bundesregierung.

Von Daniel Brössler, Paul-Anton Krüger, Berlin

Olaf Scholz war gerade ein halbes Jahr im Amt, als er zu seiner ersten Reise nach Afrika aufbrach. In der Kooperation mit dem Nachbarkontinent sah der neue Kanzler einen der Schwerpunkte seiner Außenpolitik, entsprechend konzipiert war die Reiseroute. In Niger besuchte Scholz ein Camp in der Wüste. Dort, in Tillia, taten 260 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr Dienst, 80 Kilometer entfernt von der malischen Grenze. Ihr Auftrag: Spezialkräfte der nigrischen Armee auszubilden für den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Scholz gefiel, was er sah. „Hochwertig“ sei es, fand er. In der Hauptstadt Niamey sagte er Präsident Mohamed Bazoum ein langfristiges Engagement der Bundeswehr zu. „Zwei Dinge verbinden unsere beiden Länder: dass wir Demokratien sind und dass uns der Kampf um die Demokratie wichtig ist“, schwärmte Scholz. 14 Monate später putschte das Militär.

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