Bundeswehr:Private Firmen sollen Logistik übernehmen

Lesezeit: 1 min

Die Bundeswehr plant offenbar mehr Geschäfte mit privaten Firmen. Weite Teile der Logistik sollen von Dienstleistern übernommen werden.

Die Bundeswehr will weite Teile ihrer Logistik an private Firmen auslagern.

Laut Vorabbericht der Welt am Sonntag sieht der Milliarden-Auftrag vor, dass die Firmen im Auftrag der Bundeswehr sämtliches Material lagern, die Kasernen in Deutschland damit beliefern und auch deutsche Soldaten im Auslandseinsatz versorgen.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte, es gehe um die Auslagerung von Teilbereichen der Logistik. Am kommenden Dienstag sollen Vorentscheidungen fallen, der Auftrag solle bis Sommer 2008 vergeben werden.

Als Bieter würden die Post-Tochter DHL, die Deutsche Bahn mit ihrem Transportunternehmen Schenker und die Dienstleistungsfirma Arvato aus der Bertelsmann-Gruppe erwartet sowie ein mittelständisches Konsortium aus der Bremer Firma Hellmann Logistics, dem Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS sowie der Beraterfirma Accenture.

Ausländische Logistikfirmen haben der Zeitung zufolge aus Gründen der nationalen Sicherheit keine Chance. Die genannten Transportfirmen hätten bereits Angebote abgegeben, nachdem sie sich vor Ort über die Bedingungen informieren konnten.

Größter Auftrag der deutschen Transportbranche

Laut Welt am Sonntag geht es um den größten Auftrag, der in der deutschen Transportbranche je vergeben wurde. Der Vertrag werde über zehn Jahre geschlossen und habe nach Informationen aus dem Kreis der Bieter einen Umfang von vier bis fünf Milliarden Euro. Allein im Inland gehe es um den Transport von mindestens 500.000 Tonnen Fracht im Jahr. Ausgenommen sind lediglich Munition und Sanitätsmaterial.

"Das aktuell in Rede stehende Leistungspaket, die Lagerhaltung und Verteilung, haben wir an Prozessen orientiert und so geschnürt, dass es für die Wirtschaft tatsächlich attraktiv ist. Eine weitere Zerstückelung kommt bei der Auftragsvergabe nicht infrage", sagte Vizeadmiral Wolfram Kühn. Das letzte Wort in der Entscheidung hat dem Bericht zufolge Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU).

© Reuters/gba/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: