Bundeswehr:Warum deutsche Kampfjets auf finnischen Autobahnen landen

Lesezeit: 4 Min.

Finnland grenzt an Russland. Auch deshalb unterhält die Armee noch Notlandeplätze auf Autobahnen. Jetzt landen hier auch deutsche „Eurofighter“. (Foto: Aleksi Heinonen/Finnish Airforce)

In Deutschland gibt es längst keine Notlandeplätze mehr für die Luftwaffe. Jetzt müssen die Piloten ein besonderes Manöver in Finnland üben, zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Der Grund ist brandaktuell.

Von Sina-Maria Schweikle, Rovaniemi

Zwei kleine schwarze Punkte am Himmel, die sich der Autobahn immer mehr nähern. Rund zwei Kilometer geht die asphaltierte Straße geradeaus, links und rechts erstreckt sich der herbstlich orange gefärbte Wald. Langsam werden aus den schwarzen Punkten deutsche Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter, die sich der 22 Meter breiten Fahrbahn nähern. Ein lautes Dröhnen durchdringt die Luft, sie vibriert. Mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde rast der Pilot auf eine provisorische Landebahn mitten im finnischen Lappland zu. Es ist Punkt zwölf Uhr, als der erste Eurofighter bei Ranua in Finnland kurz aufsetzt und sofort wieder am Horizont verschwindet. „Touch and Go“ nennt sich das. Die Luftwaffe spricht hinterher von einem „historischen Ereignis“. Denn zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren übt sie die Landung auf einer Autobahn.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMilitär
:Ausweitung der Kampfzone

Moderne Kriege werden auch über das Weltall ausgefochten. Und Deutschland hat dabei großen Nachholbedarf. Wie die Bundeswehr sich müht, für neue Bedrohungsszenarien aufzurüsten.

Von Selina Bettendorf, Sina-Maria Schweikle (Text); Julian Hosse (Animation)

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: