Bundeswehr in Afghanistan:Deutscher Soldat bei Sprengstoffanschlag getötet

Der zweite tödliche Angriff der Taliban innerhalb einer Woche: Erst am vergangenen Samstag waren bei einem Attentat auf die Bundeswehr in Nordafghanistan zwei deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Nun verübten die Taliban dort erneut einen Sprengstoffanschlag auf eine Bundeswehr-Stellung. Ein Soldat wurde getötet, mindestens fünf weitere erlitten Verletzungen.

Fünf Tage nach dem verheerenden Anschlag auf die Bundeswehr in Nordafghanistan ist in der Region erneut ein deutscher Soldat getötet worden. Die Bundeswehr bestätigte den Tod des Soldaten bei einem Sprengstoffanschlag in der Provinz Baghlan. Demnach wurden außerdem zwei Bundeswehrsoldaten schwer und drei weitere leicht verletzt.

Deutsche Soldaten unter den Opfern bei Selbstmordanschlag in Nordafghanistan

In Nordafghanistan hat es erneut einen Angriff auf eine Bundeswehr-Patrouille gegeben: Ein deutscher Soldat wurde bei dem Sprengstoffattentat getötet, mindestens fünf weitere verletzt.

(Foto: dapd)

In der Unterrichtung des Einsatzführungskommandos ans Parlament heißt es: "Bei dem Anschlag wurde ein Schützenpanzer Marder angesprengt, dabei ist ein deutscher Soldat gefallen." Der Soldat ist der vierte getötete Deutsche in Nordafghanistan in nicht einmal zehn Tagen.

Der Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, ereignete sich um 9:54 Uhr Ortszeit (07:24 Uhr MESZ) 36 Kilometer südlich von Kundus. Baghlans Gouverneur Munschi Abdul Madschid sagte, ein Sprengsatz am Straßenrand habe in dem Ort Anarchel im Distrikt Baghlan-e-Markasi ein gepanzertes Fahrzeug ausländischer Truppen zerstört.

Der getötete Soldat sei noch "am Anschlagsort gefallen", heißt es in der Mitteilung an die Bundestagsabgeordneten. Die Verletzten seien per Hubschrauber ins Feldlazarett des Bundeswehr-Camps in Kundus gebracht worden.

Erst am vergangenen Samstag waren bei einem Anschlag am Sitz des Gouverneurs der Provinz Tachar zwei deutsche Soldaten getötet und sechs weitere verletzt worden. Eine Soldatin befindet sich weiter in einem kritischen Zustand, aber nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Unter den Verletzten des Anschlags von Talokan ist der deutsche Regionalkommandeur der Internationalen Schutztruppe für Nordafghanistan, Generalmajor Markus Kneip.

Am Mittwoch vergangener Woche war außerdem bei einem Sprengstoffanschlag auf eine deutsche Patrouille in der Provinz Kundus ein Bundeswehrsoldat getötet worden. Ein weiterer Soldat und ein afghanischer Übersetzer waren bei der Attacke verletzt worden.

Von der Provinz Kundus aus gesehen - wo die Bundeswehr ein Feldlager unterhält - liegt Baghlan südlich und Tachar östlich.

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